Menorca - Inselumrundung auf dem Camí de Cavalls

Donnerstag, 18. April 2024 - Etappe 2: Punta Prima - Son Bou, 30 km

Ein schwarzer, bewölkter Himmel kündigte die bevorstehende Schlechtwetterfront an. Noch im Trockenen, starteten wir um 07:30 Uhr los auf die zweite Etappe. Unsere Hoffnung und Wunsch waren, dass wir irgendwo in den vor uns liegenden Siedlungen einen Tabakladen, ein Restaurant oder Supermarkt finden, wo es Kaffee und evtl. etwas Süsses zu kaufen gab.

Nach Punta Prima folgte der Weg einige Kilometer der Strasse entang.
Nach Punta Prima folgte der Weg einige Kilometer der Strasse entang.

Obwohl wir der hier stark bebauten Küstenstrasse folgten, blieb ein offenes Geschäft und somit unser Frühstück aus. Einsam folgten wir dem langen Abschnitt auf der Teerstrasse bis zur Ortschaft Binisafuller Platja, wo wir die Zivilisation verliessen und ins Hinterland abbogen.

In der Zwischenzeit hatte es zu regnen begonnen und wir marschierten in Regenjacke und aufgezogener Kapuze. Unter einem schützenden, grossen Pinienbaum assen wir nach zwei Stunden ein Stück Käse und Brot; sozusagen unser Frühstück. Doch es war uns so kalt, dass die Pause nur kurz ausfiel und wir uns bald wieder in Bewegung setzten.

Eine typische Situation auf dem Cami: Holztorpassage von der einen in die nächste Parzelle.
Eine typische Situation auf dem Cami: Holztorpassage von der einen in die nächste Parzelle.
Schildkrötenrettung am Strassenrand.
Schildkrötenrettung am Strassenrand.

Der Weg führte über viele Landabschnitte, welche mit den hier typisch angehäuften Steinmauern abgetrennt sind. Ein Holzgatter sorgt jeweils für den Durchlass und verhindert, dass Weidevieh nicht ausbüxt.

Von den Toren gab es viele, von den Schafherden und Pferden sahen wir jedoch nur wenige Exemplare. Dafür konnten wir auf der Strasse einer Schildkröte über die Strasse helfen, die sich sehr nahe an der Fahrbahn aufhielt.

Immer wieder trafen wir auf malerische Siedlungen an der Küste. Hier in Binibeca Vell.
Immer wieder trafen wir auf malerische Siedlungen an der Küste. Hier in Binibeca Vell.

In der Ortschaft Cala en Porter suchten wir sehnsüchtig nach einem geöffneten Restaurant. Auch hier war noch kein Betrieb und alles befand sich im Winterschlaf. Dafür fanden wir ein chinesisches Billiggeschäft, welches geöffnet hatte. Dort gab es zwar nichts zu essen, dafür Regenschirme für fünf Euro, ein Sackmesser und eine zweite (trockene) Hose für Dominik, der nur eine mit dabeihatte.

Mit den neu gekauften Sonnenschirme war es doch...
Mit den neu gekauften Sonnenschirme war es doch...
... einiges angenehmer zum Wandern.
... einiges angenehmer zum Wandern.

Wir wollten das Zentrum gerade verlassen, als wir das Don Gelato erspähten; eine Gelateria und Crêperie, wo aber auch ein grosses Pizzaschild über der Türe hing. Endlich fanden wir ein geöffnetes Lokal, wo wir uns ein wenig aufwärmen und abtrocknen konnten. Auch der Pizzaofen lief und wir bestellten uns ein italienisches Fladenbrot belegt mit Jamon Serrano. Dabei blieb es jedoch nicht. Zum Dessert musste noch ein Crêpe her, begleitet von einem sehr guten italienischen Kaffee.

Dominik geniesst trotz Regen die bezaubernde Landschaft.
Dominik geniesst trotz Regen die bezaubernde Landschaft.

Wir liefen weiter im Regen unserem Zielort Son Bou entgegen. Ablenkung gab uns der wunderschöne Pfad durchs Hinterland und durch zahlreiche Schluchten und Wälder. Auch trafen wir erneut auf eine ausgewachsene Landschildkröte, welche sich sichtlich über das Regenwetter freute. Der letzte Schwenker brachte uns zur Cala de Llucalari, ehe wir nach dem Aufstieg auf der anderen Seite unser Tagesziel erspähen konnten. Allen voran der hässliche Grosskomplex des Hotels Sol Milanos-Pinguinos, unserer heutigen Unterkunft.


Doch wählerisch konnten wir nicht sein, denn dieses Hotel war die einzige geöffnete Unterkunft weit und breit. Da waren wir froh, hier nächtigen zu können.

In einer Bar mit südamerikanischer Salsamusik stiessen wir am späteren Nachmittag mit einem Estrella-Bier auf die regnerische, kühle, aber trotzdem erfolgreiche Etappe an. Das Abendessen gab es dann vom nicht zu empfehlenden Hotelbuffet.

Route

Etappe 1 & Etappe 2
Etappe 1 & Etappe 2

Weitere Fotos vom Donnerstag, 18. April 2024