Ausklang & Erholung
Freitag, 18. Mai 2007
Ein Ruhetag alla "08/15" Mallorcatourist stand an. Darüber war ich ganz froh, denn so konnte ich meine Erkältung kurieren, das Tagebuch aufarbeiten und den morgigen Ausflug zum Torrent de Pareis planen. Das Wetter und die Badia de Pollenca luden zum Baden ein, Restaurants hatte es auch in Hülle und Fülle, nur an hübschen Mädchen - zwecks heiterer Betrachtung - fehlte es ein wenig. Ja, die englische Jugend...
Samstag, 19. Mai 2007
Wanderung durch den Torrent de Pareis
Bei unserem letzten Wanderausflug auf der balearischen Insel Mallorca, ging es in die Tiefe des Torrent de Pareis. Mit einem Mietauto fuhren wir nach Escora, dem Ausgangsort der Tour. "Achtung Lebensgefahr" warnte ein Schild am Zugangstor. Doch dies war nur für die Badeschlappentouristen gedacht, denn vier Stunden Fussmarsch und einfache Kletterei wird hier schon vorausgesetzt. Auch wir studierten die Route dieses eindrucksvollen Canyons, welcher zu den attraktivsten Europas zählt im Voraus genau.
Um 10:00 Uhr starteten wir schliesslich. Bereits nach einer Stunde standen wir im Flussbett des Torrent, welches uns gewaltige, von Wasser glatt gestrichene Felsbarrieren in die Quere stellte. Klettern und Krabbeln, Rutschen auf dem Hosenboden und Sprünge aus ein bis zwei Meter Höhe waren oft unvermeidbar und bereiteten uns eine Menge Spass.
Gegen 14:00 Uhr erreichten wir schliesslich das schöne Sa Calobra und leider auch die Touristenströme, welche sich mit dem Schiff von Port de Sóller hier absetzen liessen. Nach einem erfrischenden Bad im Meer (der Torrent führte kein Wasser) nahmen wir den öffentlichen Bus zurück nach Escora. Es war spektakulär mit dem grossen Car auf der sich hoch windenden Passstrasse zu fahren.
Bevor wir mit dem Auto nach Port de Pollenca zurück fuhren, unternahmen wir noch eine Ausfahrt zum Cabo Formentor, um den Leuchtturm zu besichtigen. Zu Abend assen wir dann in Alcùdia, einem wunderschönen Örtchen, umgeben von alten Stadtmauern. Das erste Mal hatte ich den Eindruck, dass dieser Ort im Gegensatz zu anderen lebt. Familien, Alte und Kinder tummelten sich auf den Strassen, welche endlich nicht nur von Touristen begangen wurden.
Weitere Fotos vom Samstag, 19. Mai 2007
Sonntag, 20. Mai 2007
Der öffentliche Bus der Transunion Mallorca brachte uns in einer Stunde von Port de Pollenca in die Inselhauptstadt Palma zurück, wo wir uns nach einer weiteren Bussfahrt wieder im Hotel Horizonte einrichteten. Mit Badehose und Strandtuch ging es gleich auf nach Arenal, um das "andere Mallorca" zu sehen. Arenal war ein gutes Stück von Porto Pi, unserem Hotelstandort entfernt. Eine geschlagene Stunde dauerte die Fahrt zu dem berüchtigten Ballermannstrand.
Ums vorweg zu nehmen: Ich war ein stückweit enttäuscht. Zwar hat die deutsche Bevölkerung hier klar die Oberhand, auch gibt es die Sangriakübel und die dazugehörigen Alkoholleichen. Doch das grosse Halli-Galli ist hier nicht (mehr) zu finden, oder anders gesagt, identisch mit ähnlichen Partyferienorten.
och vereinzelt gibt es sie immer noch, die Selbstdarsteller, die unverbesserlichen, selbst liebenden, aufdringlichen Machos. Blonde Brünette mit pompösen, vulkanförmigen Brüsten, welche nur darauf warten, dass die Lunte Feuer erlangt. Aufgetakelte Barbies mit angemalten Gesichtern, dessen Farbe so teuer war, dass sie als Badehose nur noch einen Slip aus zwei Schnurstücken leisten konnten. Anhäufungen von bedürftigen Menschen im Alter zwischen 15 und 25, welche alle unter der gleichen Drinksepsis leiden und die trotz unterschiedlicher Herkunft hier zusammen gefunden haben. Zwar reicht Ihr Alphabet nur von B (wie Bier) bis T (wie Titten), doch dazwischen gibt es ja auch F (wie F*cken), G (wie Geil) und S (wie Schlampe oder alternativ Saufen). Zusammen sind sie jedoch glücklich, da versteht jeder jeden. Ja, Arenal scheint ein mystischer Ort für allerlei Anomalien zu sein.
Den Oberkörper trägt man hier natürlich oben frei. Auch dann noch, wenn die ursprüngliche Hautfarbe ins hellrote wechselte. Das macht die Hülle straff, und straff ist gut! Das wissen auch die älteren Frauen mit ihren Dolce und Gabbana Gürteln, welche ihrer verpassten Jugendzeit hinterher eifern. Zugegeben, nach den letzten Tagen in den Bergen waren wir den Modeschauen der Fräuleins nicht abgeneigt, uns aber auch im Klaren, dass ein Tag Arenal auf Mallorca genügend ist.
Morgen wird uns die Schweiz wieder haben. Kein Meer, dafür weitere Berge und ein frommes Pfingstwochenende warten auf uns, an dem es wahrscheinlich ein bisschen züchtiger zu und her geht, als an den Balnearios auf Mallorca :-)