Teneriffa & Teide Besteigung
Dienstag, 14. September 2010
Die gestrige Wanderung lag mir noch in den Knochen. Doch heute würde es gemütlicher zu und her gehen. Ein Reisetag stand an.
Wir packten unsere Sachen und deponierten sie im Hotel, bevor wir ein letztes Mal einen Ausflug auf El Hierro unternahmen. Wir kurvten mit dem Auto um Valverde und Mocanal herum und kauften einige Souvenirs ein. Da Emilia nun fast den ganzen Ferienproviant gegessen und die mitgenommenen Windeln aufgebraucht hatte, war nun wieder ausreichend Platz in unseren Taschen.
Heute war ein stürmischer, bewölkter Tag und so fiel es uns nicht so schwer von der Insel Abschied zu nehmen. Als wir am Hafen ankamen und aus dem Auto stiegen, bliess es Tanja die Sonnenbrille vom Kopf und wurde über die Strasse geschleudert, wo sie schliesslich ein wenig verbogen und mit Kratzer von einem Polizisten aufgehalten wurde. Um 17:00 Uhr sollte die Fähre auslaufen; tat sie jedoch aufgrund eines starken Sturmes nicht. So sassen wir erst einmal zwei Stunden auf dem schwankenden Schiff umher und als es dann endlich losging, war uns schon ganz schwindlig im Kopf.
Die Überfahrt nach Teneriffa dauerte über zwei Stunden. Einmal mehr stoppten wir in San Sebastian auf Gomera bevor wir den Zielhafen anvisierten. Erst um halb zehn Uhr strandeten wir in Los Cristianos. Hier nahmen wir den reservierten Wagen entgegen und fuhren zur Costa Adeje ins nächste Luxushotel Vincci La Plantación del Sur.
Nach mehrmaligem Verfahren trafen wir dann auch schliesslich da ein. Die sehr freundliche Hotelstaff hiess uns mit Cüpli und Appetizer willkommen und überraschte uns mit einem Room-Upgrade mit Meerblick.
Günter und Barbara waren bereits am Nachmittag im Hotel eingetroffen und lagen schon im Bett als wir sie anriefen. Günter kam dann noch kurz auf ein „Hallo“ bei uns vorbei und wollte natürlich seine Enkeltochter sehen, als wir die über den überteuerten Roomservice bestellte Suppe und den Salat assen.
Als wir nach Mitternacht ins Bett gingen, schaukelte bei mir immer noch alles…
Weitere Fotos vom Dienstag, 14. September 2010
Mittwoch, 15. September 2010
Sonne, Strand und Erholung; so könnte man den heutigen Tag kurz beschreiben. Erst heute sahen wir den Luxus unseres Hotels mit Grün- und Badeanlage. Auch der Strand an der Playa Adeje war sehr schön und das Meerwasser sauber und warm.
Emilia wurde immer mehr zur Wasserratte und motzte ganz schön, wenn sie nach dem herumplantschen wieder aus dem Wasser musste.
Am Abend überraschten wir Barbara und Günter mit einem Abendessen im toll gelegenen Restaurant Las Rocas, wo wir vor über drei Wochen für heute einen – nein – den schönsten Tisch auf der Terrasse oberhalb des Meeres reserviert hatten. Es gab frische Paella und Seezungenfilet, welches wir genüsslich verschlangen.
Weitere Fotos vom Mittwoch, 15. September 2010
Donnerstag, 16. September 2010
Ein letzter Wandertag auf den Kanaren stand an. Tanja und ich wollten auf den Vulkan Teide, mit seinen 3718 Metern der höchste Berg Spaniens. Bereits vor den Ferien hatten wir mit Barbara und Günter ausgemacht, dass sie diesen Tag auf Emilia aufpassen würden.
Wir gaben unsere Kleine also nach dem Frühstück ab und fuhren über Chio hinauf zum Teide Nationalpark. Kaum verliessen wir die Küste mit ihren Hotelbunkern und verbauten Hügel, wurde die Insel richtig schön und ursprünglich. Die Fahrt hinauf zum Hochplateau des Teide war gesäumt mit Kiefernwälder und verschiedenfarbigen Lavaböden. Uns erinnerte die Strecke an El Hierro, nur dass die Strassen hier nicht so kurvenreich waren.
Vorbei an den Roques de Garcia und an der Teleferico parkten wir das Auto an der Cañadas Strasse (TF-21) bei km 40. Hier startete die gut vierstündige Wanderung mit 1300 Höhenmetern, welche anfangs auf einer Schotterpiste entlang sich langsam den Berg hinaufwindete.
Vorbei an Bimssandhängen sahen wir schon bald die Huevos del Teide (die Eier des Teide). Grosse, schwarze, runde Lavasteine, die alleine als Findlinge imposant in der Landschaft liegen.
Das Wetter zeigte sich heute leider nicht von seiner schönen Seite. Ein dichter Dunst lag über der Insel und nahm uns die Sicht. Wir sahen kaum über das Hochplateau hinweg.
Unweit vom Gipfel der Montaña Blanca verliessen wir dann die Schotterpiste und es ging einen gut ausgebauten Pfad weiter hoch. Doch bereits hier begann Tanjas Knie wieder zu schmerzen. Ich empfahl sofort eine Schmerztablette zu nehmen, was sich jedoch als Fehler herausstellte. Denn damit wurde Tanja zusätzlich übel und mit zunehmender Höhe kamen auch noch Kopfschmerzen dazu.
Dennoch gingen wir weiter, denn ein Abstieg wäre für das Knie wohl noch anstrengender gewesen. Nach drei Stunden erreichten wir das Refugio de Altavista, welches jedoch erst wieder um 17:00 Uhr für Gäste, welche sich für eine Übernachtung angemeldet hatten, öffnete.
Am Getränkeautomat kaufte ich Tanja eine überteuerte Cola für 4 €, welche ihrem Magen jedoch nicht wirklich half. Nach einer kurzen Rast ging es weiter. Der Weg verlief nun mitten durch ein riesiges Lavafeld, welches die diffusesten Gesteinsformen aufwies.
Bald erreichten wir den Wanderweg zum Mirador de la Fortaleza und trafen auf die zahlreichen Touristen, welche mit der Seilbahn auf den Berg gelangten. Lustige Bilder bekamen wir da zu sehen: Touristen mit kurzen Hosen und T-Shirts, an den Füssen Sandalen, mit denen sie auf 3500 Meter über die schroffen Lavafelder stolperten. Wir hingegen hatten schon vor einiger Zeit die Faserpelze angezogen und Watte in die Ohren gestopft, um uns gegen den kalten, aufkommenden Wind zu schützen.
Der Gipfel des Teides ist nicht für jedermann öffentlich. Es gilt im Voraus eine Erlaubnis, ein sogenanntes Permit, einzuholen.Tanja und ich hatten eines für den Zeitraum von 15:00 bis 17:00 Uhr. Die Anzahl der Personen am Gipfel soll dadurch kontrolliert und gesteuert werden.
Doch Tanja fühlte sich nicht mehr in der Lage, die letzen 200 Höhenmeter zu gehen bzw. traute sich nicht zu gehen, da sie von da oben ja auch wieder zur Seilbahnstation absteigen musste. Sie konnte bereits jetzt das Knie nicht mehr ganz durchstrecken und konnte vor Übelkeit und Kopfschmerzen kaum noch sitzen.
So startete ich alleine. Der Aufstieg war kurz, jedoch sehr steil. Zum Schwitzen kam ich dennoch nicht. Da oben windete es stark und es war kalt. Auf den letzten Metern zog ich sogar noch die Gore Tex Windjacke an.
Der obere Gipfelabschnitt war luftig, jedoch unbedenklich. Der Gipfel ist an und für sich nicht spektakulär, auch der abgesetzte Kegel nicht. Selbst Pflanzen oder Schwefelreste waren nur ganz spärlich zu entdecken.
Die Vorteile dieses Gipfels lagen klar in der Aussicht und dem prächtigen Panorama auf das Meer und die Nachbarinseln. Bei guter Sicht kann man sogar das Festland von Afrika erkennen. Leider war meine Aussicht sehr beschränkt. Ich sah nicht mal bis zum Meer hinunter. Wirklich schade.
Zurück bei der Teléferico fuhren wir mit der Seilbahn zum Hochplateau hinunter. Hier warteten noch 4 km Strassengehen auf mich. Der Weg von der Seilbahnstation zum offiziellen Ausgangspunkt bei km 40 war eine Katastrophe. Es gab keinen Wanderweg zurück, es musste die ganze Strecke auf der geteerten Schnellstrasse zurückgelegt werden. Bereits auf dem Gipfel lernten wir ein nettes Pärchen kennen und so liessen wir die Damen zurück und wir Männer holten die Autos.
Nach gut einer Stunde Autofahren waren wir wieder an der Costa Adeje, wo wir uns über das Hotelbuffet stürzten und unsere knurrenden Bäuche auffüllten. Wirklich schade, dass es mit Tanja‘s Knie und der Aussicht nicht so geklappt hatte. Die schöne Wanderung in der Vulkanlandschaft war es dennoch wert! Todmüde fielen wir nach dem Essen ins Bett. Auch Emilia liess uns schlafen. Vermutlich hatte sie mit Oma und Opa ebenfalls einen anstrengenden Tag hinter sich.
Weitere Fotos vom Donnerstag, 16. September 2010
Freitag, 17. September 2010
Heute hiess es nochmals ausruhen, die Sonne, den Strand und das Hotel geniessen. Bei schönem Wetter, leckerem Essen und guten Getränken fiel uns dies leicht. Der Tag verging wie im Fluge.
Samstag, 18. September 2011
Vor drei Wochen starteten wir erstmals zu dritt in die Ferien. Und was für welche: wir waren auf drei Inseln, in elf Unterkünften, 8 Tage zu Fuss unterwegs. Wir wanderten durch tiefe Schluchten und bestiegen die höchsten Gipfel der Kanaren. Hausten auf Campingplätzen und in 5-Sternehotels. Eine super Kombination an Aktivität, Erholung und Familienleben.