Freitag, 18. Juni 2021 - Etappe 8: St. Margrethen - Bregenz (16 km)
Schon stand der letzte Tag an. Dieser sollte von der Distanz her kurz sein, jedoch nicht weniger spannend. Schliesslich würde ich die Landesgrenze passieren, um nach Österreich einzureisen, was zu Coronazeiten nicht so einfach ist.
Ich hatte mich die letzten Tage ein wenig schlau gemacht und erfahren, dass für mich ein Antigentest für die Einreise notwendig ist. Auch mein Telefonanruf in einer Apotheke in St. Margrethen bestätigte dies. Jedoch sei das eine kurze Sache, ich müsste mich einfach zwei, besser drei Wochen vorher, anmelden.
Ja, ich hatte richtig gehört. Doch zufälligerweise hatte jemand diesen Freitag abgesagt. Um 08:30 Uhr wäre der Termin. Dass passte wie die Faust aufs Auge. Mehr Zufall gibt es nicht! War wohl Schicksal.
Nun stand ich also zwei Tage später, ein wenig nervös, aber pünktlich in der Apotheke. Das Nasenloch durfte ich mir auswählen. Hingegen Aussagen, es würde nur etwas kitzeln tat es mir weh und mein Auge tränte stark. Hoffentlich muss ich dies nicht öfters über mich ergehen lassen…
Ein paar Minuten später erhielt ich die Bestätigung, dass der Test negativ war. Das Dokument wurde sorgfältig im Rucksack verstaut und die Tour konnte starten.
Ich folgte der Dammmauer des Rheins entlang bis Fussach, wo sich vor der Mündung in den Bodensee die letzte Brücke befindet. Der Weg dahin war unerwartet schön. Kleine Flüsschen, stille Gewässer und eine blühende Pflanzenvielzahl tapezierten meinen Weg.
Beim Überqueren der Brücke fand keine Kontrolle statt. Erst als ich in Hard in der Bäckerei Mangold einen Kaffee und eine Hefeschnecke bestellte, kam die erste Frage, ob ich ein Negativ-Testergebnis mit mir führe. Ein Ja reichte jedoch, sehen wollten die das Dokument nicht.
Mit reinem Gewissen schritt ich durch die langweiligen Wohnstrassen von Hard. Es war schon geschätzte 30 Grad Celsius heiss und der Asphalt reflektierte die Hitze nach oben.
Der letzte Abschnitt beim Rieden-Vorkloster durch den Mehrerauer-Wald und weiter entlang der Uferpromenade war wieder wunderschön und das Schlussbouquet zugleich.
Bei der Bregenzer Seebühne gleich unterhalb des Bahnhofs beendete ich die letzte Etappe. Ein Gitarrenspieler mit Mundharmonika spielte am Ufer Dylan-Songs. Ich sass dabei auf einem der bequemen Strandstühle, blickte hinaus aufs Schwäbische Meer und genoss den Augenblick des Ankommens. Besser konnten die Szenerie und der Abschluss nicht sein. Wann wird es wohl in Salzburg weitergehen?