Schottland Rundreise
Eine 4'000 Kilometer lange Reise auf dem Schiff, auf Autobahnen, Single Track Roads, auf touristischen Wanderwegen wie auch auf einsamen Pfaden, in grandiosen, sehr abwechslungsreichen Landschaften und durch die Geschichte eines einzigartigen Landes im Norden Europas.
Unsere Route
Freitag, 08. Juli 2022 – Bündelitag, die Reise beginnt
"Bündelitag": Das Schuljahr der Kinder war vorbei und die Sommerferien standen vor der Tür. Mann packt sein "Bündeli", also seine Sachen, zusammen und zieht fort. Früher meist hoch auf die Almen, um dort bei den Bauern zu arbeiten. Oder man bewarb sich bei den Fabriken, Gasthöfen und Geschäften, um einen Verdienst während den Ferien zu erlangen.
Für uns bedeutete der Bündelitag jedoch etwas anderes: nämlich Ferien. Bereits am Mittag startete unsere lange Fahrt in Richtung Norden. Geplant war eine Schottlandrundfahrt mit Start in Seewen bis hoch nach Inverness, dem nördlichsten Punkt unserer Reise.
Die ganze Strecke zu fahren, hätte wohl noch eine zusätzliche Woche Ferien benötigt und wäre auch nicht so spannend gewesen. Daher war unser Plan, bis nach Amsterdam zu fahren, um dort auf die Autofähre nach Newcastle upon Tyne zu verschiffen. Von Newcastle aus, welches ca. 2,5 Stunden südöstlich von Edinburgh liegt, würden wir schliesslich unseren Schottland-Roadtrip starten.
Der erste Tag brachte uns nach Leverkusen, wo wir einen Stopp einlegten und wir im Hotel Ibis Budget übernachteten. Für das Abendessen fanden wir im japanischen Restaurant Do Sushi ein tolles Plätzchen.
Samstag, 09. Juli 2022 – Auf der Fähre nach Newcastle upon Tyne
Unser heutiges Ziel war das Boarding auf die Fähre Princess Seaways, welche uns während der Nachtfahrt in den Norden Grossbritanniens transportieren würde. Die riesige Fähre, welche 1'325 Personen und 600 Autos transportieren kann, startete um 17:30 Uhr am Hafen von Ijmuiden in Amsterdam.
Die Fahrt von Leverkusen nach Amsterdam dauerte rund drei Stunden. Als erstes suchten wir das Pier auf, um zu sehen, wo wir uns für das spätere Boarding mit dem Auto einreihen mussten. Das riesige Kreuzfahrtschiff lag bereits am Dock und wurde für die nächste Fahrt vorbereitet.
Nachdem wir nun wussten, wo wir an Board fahren konnten, kümmerten wir uns um das Nachmittagsprogramm. In einer der vielen Fischbuden am Hafen assen wir frischen Fisch mit Chips. Fettig, aber lecker. Die Zeit bis zum Boarding um 15:00 Uhr, verbrachten wir am riesigen Sandstrand von Ijmuiden. Volleyball und Kitesurfen scheinen hier die favorisierten Sportarten zu sein. Wir kühlten unsere Füsse im Meer ab, schlenderten dem Sandstrand entlang und spielten eine Runde Fussball.
Der Check-in- und Boardingprozess war sehr gut organisiert, dauere jedoch seine Zeit. Schliesslich wurden auch die VW-Busse auf das Schiff gelassen, welche sich in einer separaten Reihe einfanden. Überrascht waren wir von der sehr cleveren ausgebauten und sauberen Schiffskabine mit Fenster! Hatten wir doch nur eine Innenkabine gebucht, so durften wir uns jetzt über ein Zimmer mit Aussicht freuen.
Doch auch der Service des restlichen Schiffes überraschten uns. Dies war keine Fähre, sondern – zumindest für uns – ein Kreuzfahrtschiff! Zuerst ging es ganz hoch zum Deck 11 (!) in die Sky Bar, wo erst einmal mit Guinness und alkoholfreien Getränken für die Kinder auf die Ferien angestossen wurde. Dann erkundeten wir das Schiff, welches über mehrere Bars, Shops, Kinos und Entertainmentanlagen verfügte. Für uns ein richtiges kleines "Las Vegas", da wir uns im Vorfeld überhaupt nicht informiert hatten. Uns war nur die Überschiffung wichtig. Nun waren wir on Board und entdeckten auf jedem "Stockwerk" etwas Neues.
Pünktlich um 17:30 Uhr stach die Princess Seaways unter der norwegischen Flagge in See. Die Überfahrt würde von nun an rund 17 Stunden dauern. Die See war sehr ruhig und wir konnten die ersten Stunden in herrlicher Aussicht bei Sonnenschein draussen an Deck geniessen.
Doch der Hunger kam und wir begaben uns in das Restaurant "Explorers Kitchen", wo wir auf ein riesiges, hervorragendes Buffet trafen. Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass viele Restaurants in Sachen Qualität und Service sich eine Scheibe von dem Schiffsrestaurant abschneiden könnten. Es gab absolut nichts zu bemängeln.
Während Emilia und Luca sich im Schiffskino einen Film anschauten, ruhten Tanja und ich uns in der Kabine aus. Leider schaffte es Tanja danach nicht mehr sich aufzuraffen und blieb fortan mit Luca in der Kabine. Doch Emilia und ich nahmen uns der aufkommenden Partynacht an Board an.
Um 21:00 Uhr starteten diverse Liveacts. So auch die Disco mit einer 5-Personen starken Liveband! Überall war das Leben am Toben und es wurde getanzt, getrunken und immer wieder der sehr lange andauernde Sonnenuntergang bestaunt.
Nachdem wir komplett verschwitzt, drei Stunden das Tanzbein geschwungen hatten, suchten auch wir kurz nach Mitternacht die Kabine zum Schlafen auf. Leider dauerte der Schlaf nicht allzu lange, denn Luca ging es nicht gut und musste in der Nacht siebenmal erbrechen.