Etappe Maio
Montag, 02. Oktober 2017 – Eine Woche baden am feinsten Sandstrand: Maio wir kommen
Das vorerst letzte Mal packen, Transferfahrt und fliegen! Die letzten 12 Tage lebten wir nur aus den Koffern. Alle zwei Nächte verbrachten wir durchschnittlich woanders und die Tage beinhalteten viel Reisetätigkeit. Doch die nächste Woche sollte Ruhe in unseren Tagesablauf bringen. Es warteten sieben Tage Strandurlaub auf der Insel Maio auf uns.
Nach dem Frühstück mussten wir die Zimmer bereits abgeben. Für einen Late Check-Out wollte man diesmal Geld. Wir verstauten alle unsere Taschen im abgeschlossenen Kofferkämmerchen des Hotels und begaben uns raus auf die Strasse. Praia kam für uns sehr afrikanisch daher. Nicht umsonst gilt die Hauptinsel des liebenswerten Archipels als afrikanischer als die anderen Inseln. Santiago wird als Wiege der kreolischen Kultur bezeichnet und ist mit 991 km2 die grösste, bevölkerungsreichste und geschichtsträchtigste Insel der Kapverden. Von den knapp 300‘000 Einwohnern der Insel Santiago leben ca. 132‘000 in der Hauptstadt Praia. Auch die Leute sahen hier eher dunkel aus und viele Frauen hatten diese unverwechselbaren rundgeformten Hintern in ihren durchwegs gutaussehenden Figuren.
Auf dem Marktareal herrschte reges Treiben. Früchte, Fleisch, Fisch, Gemüse, Gewürze und alles, was man zum Kochen benötigte, gab es hier zu kaufen. Es wurde gefeilscht, diskutiert und verglichen. Jeder kaufte und verkaufte zugleich wieder etwas, bis alle das hatten, was sie wollten.
Wir folgten der Strasse weiter bis zum „Monumento a Diogo Gomes“, wo ein Graffiti mit unserem Familienkurznamen TELO verewigt war. Hier hatten wir eine grossartige Aussicht auf den „Praia da Gamboa“, den Hafen und die Insel „Ilhéu de St. Maria“. Nach einigem Schlendern gab es im „Café Sofia“ etwas zu trinken, während die Kinder mit der Strassenverkäuferin nebenan flirteten und gratis Popcorn abstaubten. Weiter ging des durch etliche Strassen mit Besuchen in den kleinen Geschäften. Im schönen und edlen Restaurant „Noventa 90“ bestellten wir dann das Mittagessen. Dieses Restaurant ist wirklich zu empfehlen!
Nach dem Besuch des Museums „Etnográfico da Praia“, gingen wir zurück zum Hotel Santa Maria, wo wir auf den Transfer zum Flughafen warteten. Pünktlich, wie alle bestellten Transfers, kam uns João abholen. Der Flug nach Maio hatte eine knappe Stunde Verspätung. Zum Glück gab es eine Bar am Gate, wo vorzüglicher Kaffee serviert wurde.
Die Propellermaschine der Binter Airlines benötigte für den Flug gerademal 15 Minuten. Diese Propellerflieger sind einfach cool zum fliegen! Der Flughafen von Maio war, wie die Insel selbst, sehr klein. Entsprechend kam auch all unser Gepäck an: Drei grosse Reisetaschen, ein grosser Trekkingrucksack und als Handgepäck ein Wanderrucksack, ein Kinderrucksack und ein Rucksack mit den Reiseunterlagen, Fotoapparat und weiteren elektronischen Geräten.
Der Fahrer, welcher uns und weitere Gäste transportiere, hatte den lustigen Namen Bemvindo. Ja, "Willkommen" sei sein Name; das mussten ja lustige Freaks hier auf Maio sein.
Wir fuhren zur Anlage Stella Maris, wo wir mit dem „Casita Solemar“ ein komplettes Haus für die nächsten sieben Tage gebucht hatten. Wir waren begeistert! Ein toll eingerichtetes Häuschen mit zwei Schlafzimmern mit Bädern, grosszügigem Wohnraum mit offener Küche, bedeckter Aussensitzplatz mit Liegen und toller Aussicht auf das weite Meer, würden die nächste Zeit unser Eigen sein. Das Haus hatte sogar einen Geschirrspüler und eine Waschmaschine. Doch das genialste war der Swimmingpool, welcher direkt oberhalb der Klippen mit Sicht auf das Meer und den Sonnenuntergang erbaut wurde. Hier konnte es sich wirklich leben lassen!
Als wir ankamen, stand die Vermieterin Andrea Quellmann bereits am Eingang und begrüsste uns. Zusammen gingen wir durchs Haus und sie erklärte uns dies und jenes. Dann begaben wir uns alle zusammen auf einen Spaziergang durch den Ort. Sie zeigte uns die Einkaufsmöglichkeiten, ein paar Restaurants und nützliche Institutionen wie Apotheke, Bank, Post etc.
Auf dem Weg durch die Strassen sahen wir etwas Eindrückliches. Offensichtlich war jemand im Ort gestorben und eine lange Menschenschlange stand vor dem Haus zur Beileidsbekundung an. Die Menschenkette schlängelte sich durch die verwinkelten Strassen. Als wir um den nächsten Häuserblock gingen, standen da noch immer Leute. Auch um die folgenden Ecken reihten sich die Menschen geduldig. Alles war still und nachdenklich. Wir schätzten, dass ca. 150 Personen anstanden, um ihr Beileid auszudrücken.
In diesem Zusammenhang fiel mir ein, dass wir bereits auf Fogo mit den Bräuchen der Bevölkerung bei Todesfällen in Kontakt kamen. So entdeckte ich auf der Wäscheleine neben dem Hotel nur schwarze Kleider. Später erzählten mir diverse Personen, dass es das Trauerritual vorsieht, dass beim Verlust eines engen Familienangehörigen, ein Jahr lang nur schwarze Kleider getragen werden. Bei Menschen über 50 Jahren, deren Ehegatten dahinscheiden, wird sogar auf Lebzeiten nur noch schwarze Kleidung getragen. Doch diese letztere Tradition ist am Verschwinden. Die jüngere Generation der Kapverdianer sieht dies nicht mehr so strikt.
Als alles Gepäck ausgepackt, die Räume bezogen und die Betten gerichtet waren, gingen wir auf zum Restaurant „Piratos Farol“, um mit Andrea und ihrem Mann Georg zu Abend zu essen. Obwohl es die Saison eigentlich verbot, wurden leckere Langusten serviert.
Da es für die Kinder zu langweilig war, den ganzen Abend mit uns Erwachsenen am Tisch zu sitzen, freundeten sie sich schnell mit der sympathischen brasilianischen Besitzerin Mirtes an. So halfen Emilia und Luca Mirtes beim Restaurantbetrieb. Sie räumten die Tische ab, putzten diese und servierten Getränke an die Gäste, welche sie selbständig aus dem Kühlschrank nahmen. Dafür gab es als Belohnung ein leckeres, selbstgemachtes Eis. Doch als dies Mirthes servierte, war Luca bereits auf dem Schoss von Tanja eingeschlafen. Zu anstrengend war die Arbeit im Service.
Andrea und Georg boten an, uns mit dem Pickup nach Hause zu bringen. So hatten wir einmal mehr die Gelegenheit, das typische kapverdische Cabrio-Aluguer-Feeling zu geniessen.
Dienstag, 03. Oktober 2017 – Praia da Vila und Schildkrötenexkursion
Vor 06:00 Uhr wurde es bereits hell. Im Haus war es mucksmäuschenstill. In der Ferne krähte ein Hahn, das Meer rauschte und es ging ein lauer Wind. Wenig später schlich Emilia im Haus umher. Ich stand auf und zusammen gingen wir im Meerwasserpool schwimmen. Als wir zurückkamen, war Tanja bereits draussen am Tisch decken.
Emilia und ich gingen in den kleinen Mercado um frische Brötchen, Eier und Milch zu kaufen. Der lokale Café de Cabo Verde Crioulo und auch die süsslichen Brote schmeckten vorzüglich. Nach dem Start eines Waschgangs in der Waschmaschine (auf Kapverden wird noch oft mit dem Waschbrett und Eimer gewaschen), packten wir den Rucksack und machten uns auf zum Praia da Vila (der lokale Strand). Es war bereits richtig heiss und die Sonne brannte herunter.
Fasziniert von dem klaren Wasser, den wilden Wellen und dem feinen, gelbweissen Sand, gingen wir den breiten und weitläufigen Strand entlang. Als ausgerüstete Touristen hatten wir natürlich alles und definitiv viel zu viel dabei: Decke, 3x Badetücher, zwei Wellenbretter, Sonnenschirm, Spielsachen, Wasser etc. Jedoch wirklich wichtig war nur das Letzte, nämlich das Wasser!
Die Wellen waren (für unsere Verhältnisse) wild und unberechenbar. Die Kinder durften sich nur am Rand des Wellenbrechens aufhalten. Trotzdem kamen ab und zu riesige Wassermassen bis weit an den Strand und zogen die beiden mit sich. Doch Emilia konnte inzwischen gut schwimmen und Luca hatte eine Art Schwimmweste an, mit der er sich selbstständig über Wasser halten konnte.
Wir hatten sogar kleine Wellenbretter dabei, mit welchen wir auf den Wellen an den Strand gleiten konnten. Weiter draussen war es jedoch gefährlich. So existierte eine Querströmung weg von der Insel. Würde man von ihr erfasst, hätte man wirkliche Probleme sich wieder an Land zu retten.
Nach der Mittagsruhe suchten wir das Maio Biodiversity Foundation Turtle Center auf, um mehr über die Schildkröten, welche hier geboren und immer wieder nach Maio zurückkehrten, zu erfahren. Wir bekamen zugleich die Erlaubnis noch in dieser Nacht die Guardians, die sich für den Schutz der Meeresschildkröten und ihrer Lebensräume (Caretta Caretta) einsetzen, am Strand zu besuchen.
Wir fragten Bemvindo an, ob er heute Abend Zeit hätte. Er war verfügbar und so fuhren wir wenig später los nach Ponta Jampala, das sich unterhalb der Ortschaft Barreiro befand. Es war bereits stockdunkel und die Fahrt auf den holprigen Pisten war abenteuerlich. Würde da wirklich jemand sein? Kilometerlang waren kein Haus und kein Licht zu sehen. Hoffentlich hatte Tanja den richtigen Namen des Strandes in Erinnerung. Sprach sie doch auch kein Portugiesisch, konnte sich aber mit Spanisch sehr gut verständigen.
Als der Bus aufgrund der Pistenverhältnisse schliesslich nicht mehr weiterfahren konnte meinte Bemvindo, dass wir nun hier seien. Aha, hier? Ein riesiger, breiter Sandstrand und tosende Wellen liessen sich im Dunkel erkennen. Aber wir waren mit zwei kleinen Kindern alleine hier.
Der Wind verbliess die Wolken und wir sahen die Umrisse einer Person, die im Schein des Vollmondes von Weitem auf uns zukam. Es war ein Schildkröten-Wächter. Er sprach nicht, wie die Leute im Turtle Center Englisch, sondern nur Kreolisch. Doch zum Wortwechsel kam es nur zur Begrüssung. Sogleich entdeckte er Spuren im Sand, welchen er folgte, bis er schliesslich eine etwa 15 cm lange Schildkröte fand, welche auf ihrem Weg ins Meer immer wieder von den Wellen angespült wurde.
Wir durften sie kurz anfassen und im Schein von rotem Licht einige Fotos machen. Normales, helles Licht mögen die scheuen Tiere nicht. Wenig später trafen zwei junge Frauen aus Portugal zu uns. Sie arbeiteten hier ein paar Monate als Volontärinnen im Rahmen ihres Meeresbiologiestudiums. Sie konnten gut Englisch und klärten uns über die Vorgänge hier auf.
Jedes Jahr zwischen Juni und September würden die Schildkröten wieder an ihren Geburtsort zurückkehren, um die eigenen Eier zu legen. Dazu würden sie nachts aus dem Meer krabbeln, ein Loch graben und darin etwa 10 bis 15 Eier legen. Der ganze Prozess dauert sehr lange und sie machen es nur, wenn sie sich sicher fühlen. Da heute Vollmond war und wir uns auch am Ende der Saison befanden, war es unwahrscheinlich, dass heute Nacht noch weitere Schildkröten kamen. Trotzdem würden an allen Strandregionen zwei bis drei Guardians die Tiere beobachten und beschützen. Denn Schildkröten galten hier unter der Bevölkerung als leckere Speise und wurden dementsprechend gejagt.
Die Guardians und Volontäre harren jede Nacht am Strand aus. Tagsüber wird geschlafen. Einen Tag pro Woche haben sie frei. Die Aktion wird durch eine eigene Tierschutzorganisation gesteuert. Leider ohne finanzielle Unterstützung der Regierung. Ich fühlte mich sofort erinnert an Malaysia und Galapagos, wo ich mich ebenfalls eine Nacht auf die Turtel-Pirsch machte.
Der Guardian fand wenig später eine Stelle, wo Eier gelegt wurden. Langsam fing er an alle Eier auszugraben und zu sortieren. Einige waren bereits verdorben bzw. tot, einige noch in Takt. Die defekten Eier wurden entfernt, die Guten wieder vergraben. Der Fundort wurde per GPS-Koordinaten genau festgehalten und die faulen Eier woanders vergraben.
Wir hätten noch die ganze Nacht bleiben können, doch es war um diese Jahreszeit reine Lotterie ob wir noch weitere Schildkröten sehen würden. Mit dem Bus ging es dann zurück zu unserer Unterkunft. Mit 4'000.- Escudos (ca. 40 Euro) war dieser spontane Ausflug nicht gerade günstig, doch das Erlebnis, vor allem für die Kinder, unbezahlbar.
Die Spaghetti und der Salat waren erst nach 22:00 Uhr auf dem Tisch fertig hergerichtet. Alle hatten Hunger, alle waren müde. Das hatte den Vorteil, dass nach dem Essen gleich Ruhe einkehrte.
Mittwoch, 04. Oktober 2017 – Das Versorgungsschiff und der Strand von Ponta Preta
Die Kinder waren bereits vor 08:00 Uhr wach. Emilia kaufte selbstständig Brötchen im Mini Mercado und Tanja kochte den passenden Kaffee dazu. Heute sollte das Transportschiff Sotavento von Praia mit frischen Lebensmitteln, Getränken und notwendigen Utensilien im Hafen einlaufen. Das Angebot in den Geschäften ist in den letzten Tagen stark zurückgegangen. Frisches Obst und Gemüse war bereits ausverkauft oder lag bräunlich gefärbt im Regal.
Nach dem Frühstück liefen wir eilig zum Mercado Municipal, doch die Lieferung hatte den Markt noch nicht erreicht. Unten an der Bucht konnten wir jedoch das Schiff und zahlreiche Transportwagen sehen. Wir unternahmen einen Spaziergang zum kanonenbestückten Fort aus dem 18. Jahrhundert, welches die Bucht vor der Besetzung durch die Engländer bewahrte.
Natürlich mussten wir kurz im Restaurant Piratos Farol bei Mirtes etwas trinken gehen. Dann besuchten wir nochmals den Mercado, wo inzwischen Lieferungen eingetroffen waren. Bananen, Orangen, Mangos, Nektarinen, Äpfel, Kokosnüsse, Zitronen etc. sowie Gurken, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Salate u.v.m. säumten die Auswahl am kleinen Stand. Billig war von den Artikeln nichts, denn alles musste auf die Insel importiert werden.
Ich unternahm mit Emilia anschliessend einen Ausflug zum Strand bei „Ponta Preta“, welchen wir erst nach einer 30-minütigen Wanderung in der prallen Hitze auf einer heissen gepflasterten Strasse erreichten. Doch auch hier war wieder einmal mehr ein kleines Paradies am Meer vorzufinden.
Hellgelber Sand und hellblaues Meerwasser wechselten die Strandfarbe im Wellenturnus ab. Dank den Felsen bei „Ponta Preta“ gab es auch kleine Badebecken mit Fischen, schwarze Felsen auf denen kleine Krebse krabbelten und das schäumende Meer, welches über die Brandung schlug.
Wir verbrachten einige Zeit dort. Ich badete in den Bassins und Emilia versuchte mit dem Kescher Fische zu fangen. Nach einer Stunde wollte ich, dass wir uns wieder auf den Heimweg machten. Die Sonne war so stark, dass ich Angst hatte, dass Emilia den Rückweg nicht mehr alleine schaffen würde. Die gewählte Uhrzeit war definitiv nicht die beste.
Doch wir kamen wenig später ohne Sonnenstich im Casa Solemar an. Tanja war indes mit Luca im Meerwasserswimmingpool und hatte bereits das Mittagessen gekocht als wir ankamen. Es gab die Reste vom gestrigen Abendessen: Flädlisuppe (von den Pancakes) und gebratene Spaghetti. Danach war, wie jeden Tag, der Mittagsschlaf angesagt. Inzwischen benötigten Tanja und ich diesen mehr als die Kinder.
Am Nachmittag um 16:00 Uhr traf sich Emilia mit Mirtes, der Besitzerin des Restaurants Piratos Farol. Zusammen mit Tanja gingen sie zu Ihrem Haus, da Emilia unbedingt ihren Hund Torrone kennen lernen wollte.
Luca und ich gingen in der Zwischenzeit im Pool baden. Wir hatten eine Wasserhängematte dabei! Eine coole Sache, wenn das Wasser – so wie hier – genügend warm ist. Als die Sonne einen tieferen Stand einnahm, ging ich mit meiner Kamera auf die Suche nach guten Motiven in den Abendstrahlen.
Auf dem Nachhauseweg kamen wir beim Haus vorbei, wo vor zwei Tagen jemand gestorben war und alle zum Kondolieren anstanden. Heute traf sich der engere Kreis der Familie wieder und es gab ein Abendmahl. Dazu wurde auf der Strasse direkt vor der Haustüre ein kleines Feuer gemacht, wo in einem riesigen Topf das Essen gekocht wurde. Der Metalltopf, welcher das Mass eines halben Ölfasses hatte, wurde direkt auf einige brennende Holzäste gestellt. Keine Flammen, nur die Glut heizten den Kessel. Mit einer grossen Schopfkelle wurde umgerührt. Im Inneren war eine weisse dickflüssige Masse, welche mich an Porridge oder Milchreis erinnerte. Zu fragen, ob ich ein Foto machen könnte, getraute ich mich nicht. Die Situation schien mir unangemessen.
Als der Sonnenuntergang über dem Meereshorizont für diesen Mittwoch der Vergangenheit angehörte, traf ich Emilia im Piratos Farol, wo es selbstverständlich noch ein Strela, das lokale Bier von Capo Verde, gab. Am Abend blieben wir in unserem temporären "zu Hause". Es gab Tortellini mit Tomatensosse und frischem Basilikum von Andrea und Georg, frischen Salat vom Mercado und die Flasche Fogo-Wein "Cha Tinto", welche wir in der Chã das Caldeiras auf Fogo gekauft hatten. Noch lange sassen wir und die Kinder draussen in der lauen Vollmondnacht.
Donnerstag, 05. Oktober 2017 – Der grosse Maio-Ausflug: In einem Tag um die Insel
Der grosse Maio-Ausflug rund um die Insel stand an. Unser heutiger Fahrer hiess Olinto und wartete bereits kurz vor 09:00 Uhr mit seinem in die Zeit gekommenen Transportbus. Er kam aus dem Ort Calheta de Cima, sprach ein paar Brocken Spanisch und noch weniger Englisch. Doch als Touristenfahrer wusste er genau was die Gäste sehen wollten. Zudem haben wir die für uns wichtigen Ziele bereits in Erfahrung gebracht und zusätzlich auf ein Stück Papier aufgeschrieben. Dass die Insel auch wirklich so vielfältig an Landschaften ist, wie im Reiseführer beschrieben, hätten wir uns vor dem Ausflug nicht erträumen lassen.
Als erstes ging es zu den Salzsalinen, bzw. besser passt der Ausdruck Salzfelder. Hier wurde das Meerwasser getrocknet und das nach der Verdunstung zurückgebliebene Salz zu kleinen Salzbergen zusammengekehrt. Mit dem einst so wild umkämpften weissen Gold wird heute kein internationaler Handel mehr betrieben. Es dient der Versorgung der kapverdischen Inseln. Nachdem wir einfach auf dem Feld umhermarschierten und ein paar Salzkristalle mitnahmen, setzten wir unsere Fahrt fort.
Weiter ging es am Flughafen vorbei nach Morro, wo wir einen kurzen Spaziergang an den weitläufigen Sandstrand unternahmen. Immer wieder fasziniert von den Hühnern, Eseln, Schafen, Schweinen, Ziegen und Kühen, welche überall alleine herumlaufen und sich ihr Fressen suchten. Selbst in den Siedlungen leben Menschen und Tiere dicht beieinander. Da kann es schon mal vorkommen, dass man die Haustüre nicht öffnen kann, weil eine Kuh vor dem Haus den Weg versperrt.
Die Weiterfahrt nach Calheta de Baixo und das gleich danebenliegende Calheta de Cima verlief auf einer fast geradlienigen Pflastersteinpiste. Verkehr gab es keinen. Im Verlaufe des Tages kreuzten wir einige Male den Schulbus und etwa fünfmal kam uns ein anderes Fahrzeug entgegen. Das war es schon für die Dauer unseres achtstündigen Ausflugs!
Als wir am Strand von Calheta de Baixo ankamen, machten wir erst einmal einen Badestopp an der herrlich gelegenen kleinen Strandbucht. Weiter nördlich zeigte uns Olinto den Fischerhafen Lajona, welcher übersäht von Muscheln war. Die Fischer fangen die Schalentiere und schlagen die Muscheln auf um an das Fleisch zu kommen. Es war eindrücklich zu sehen, wie viele Schalen dort herumlagen. Wir waren begeistert von so vielen schönen Muscheln und fanden auch noch einige unversehrte Stücke, welche wir als Andenken mitnahmen.
Bevor es nach Morrinho weiterging, besuchten wir noch einen lokalen Kunsthandwerker, welcher uns seine Werkstatt und die dort gefertigten Werke zeigte. Als Unterstützung und Erinnerung haben wir
ihm dann zwei Fischfiguren aus Metall und Pappmaché abgekauft.
Bei den Dünen von Morrinho gab es eine Mittagspause im Schatten einiger Palmen. Unsere Lunchbox war bald geleert und die hungrigen Mäuler gefüllt. Doch trotz voller Bäuche versuchten wir uns im
Palmenklettern und dem Herunterspringen von hohen Sanddünen. Ich kam mir dabei vor wie in der Sahara oder Mongolei. Die Insel Maio ist zwar klein, doch bietet sie enorm viele unterschiedliche
Landschaftsbilder.
Unsere Fahrt ging über Cascabulho nach Pedro Vaz und schliesslich nördlich bis Santo António, wo wir die in Galeriewäldern eingebettete Kapelle besuchten. Leider war sie – wie die meisten
Kapellen und Kirchen auf den Kapverden – verschlossen. Doch der Schatten der Akazien lud allemal zu einer kurzen Rast ein.
Wenn es so etwas wie den schönsten Strand der Insel gab, so fanden wir diesen bei Praiona! Der farbliche Kontrastübergang von den grünen Gräsern, dem gelblichen Sand, dem weissen Salzschaum der
Wellen und das hellblaue Wasser der Praia Gonçalo war einmalig. Ganz alleine ohne Badehose und Bikini konnten wir die Bucht für uns geniessen. Olinto machte in der Zwischenzeit ein Nickerchen im
Bus.
Zurück in Pedro Vaz fuhren wir auf der Westseite der Insel wieder in Richtung Vila do Maio oder wie früher die Namensgebung durch die englische Besetzung lautete, Porto Inglês. Immer wieder sahen
wir einige Kohlereien, an denen meist Arbeiterinnen Kohle fertigten.
Bei Penoso sahen wir uns kurz die Kapelle Na Sra (Nossa Senhora) do Rosário an, welche im 18. Jahrhundert als Zufluchtsort vor Piratenüberfällen diente. Auch diese Kapellentüre war verschlossen.
Doch gesellten sich einige Arbeiter, welche die Mauern neu strichen, zu uns ins Auto. Wir konnten ihnen somit den langen Fussweg bis Alcatraz ersparen. Luca konnte seine Augen nicht mehr von dem
jungen Mann lösen, dessen beide oberen Frontzähne bis weit über dessen Unterlippe hervorragten.
Es folgte ein längerer Wegabschnitt zur Ortschaft Ra Dom João, einer Taloase am Ende der gleichnamigen Ribeira (Ufer). Da Luca nach dem langen Tag eingeschlafen war, gingen nur Emilia und ich einen weiteren superschönen Sandstrand ansehen. Zum baden waren auch wir zu müde. Die Hitze und das Klima machten auch uns schläfrig.
Den letzten Stopp unserer Inselumrundung legten wir bei den Casas Velhas in der Nähe von Barreiro ein. Diese Häuser wurden im 19. Jahrhundert aufgrund einer hier herrschenden Epidemie aufgegeben und sind in der Zwischenzeit fast komplett verfallen. Interessant war, dass sich hier niemand mehr ansiedelte, denn die Lange oberhalb des fruchtbaren Tals und der Nähe zum Meer wären eigentlich optimal.
Mit abgehakter Ausflugsziel-Liste trafen wir schliesslich um 17:00 Uhr in der Inselhauptstadt wieder ein. Hungrig duschten wir und legten unsere Abendklamotten an. In der Strandbar Tropical trafen wir gerade noch rechtzeitig ein, um während der Happy Hour einen Caipirinha zu bestellen. Für den ersten Hunger gaben wir auch noch eine Pizza in Auftrag.
Gegen 20:00 Uhr schlenderten wir dann hoch zum Restaurant Piratos Farol, wo uns Mirtes wiederum etwas Leckeres aus dem Meer auf dem Grill zubereitete. Nicht nur die Kinder, sondern auch Tanja verstand sich hervorragend mit Mirtes, die einige Jahre in Italien lebte, und so perfekt Italienisch sprach und sich die beiden bestens unterhalten konnten. Später gesellten sich noch Ulli aus München und ihr Freund aus Guinea zu uns, die wir auf dem Hinflug nach Maio kennenlernten.
Freitag, 06. Oktober 2017 – Pancakes, Caipis und Vollmond
Heute war ein Relaxtag. Wir verbrachten die meiste Zeit im hübschen Garten des Casita Solemar, in unserer Wasserhängematte im Swimmingpool oder am kleinen Sandstrand, gleich unterhalb der Anlage. Emilia war damit beschäftigt, die Esel zu füttern und zu streicheln, welche nur wenige Meter entfernt von unserem Haus ihr Gehege hatten.
Dank der Kochmöglichkeit im Haus konnten wir das Mittagessen selbst zubereiten und mussten nicht irgendwo hin Essen gehen. Da kam Luca als Pasta-Liebhaber endlich wieder zum Zuge. So dünn wie er
war, musste er unbedingt wieder Kalorien zu sich nehmen.
Am späteren Nachmittag stiegen wir hinunter zur kleinen Strandbucht, welche gleich unterhalb des Pools und der Klippen durch einige steile Stufen zu erreichen war. Hier war das Meer ruhiger und
die Kinder konnten perfekt spielen. Tanja ging bereits früher zurück, um unser Z'Vieri (leckere Pancakes) vorzubereiten. Als ich mit den Kindern zurückkam, war wie von Andrea und Georg
angekündigt „der Gärtner“ bei uns in der Anlage.
Der zum Mr. Maio ernannte, gut gebaute junge Mann, der den Garten unseres Ferienhauses pflegte, gewann seinen Titel im letzten Jahr. Von Andrea und Georg haben wir erfahren, dass er auf einem Fest auf Maio eine gut betuchte Tochter eines höheren "Tieres" aus Praia kennenlernte. Diese fand, dass er der perfekte Mann für ihr ungeborenes Kind sei. Und so wurde Mr. Maio nach Praia zum "decken" eingeladen. Vorher musste er noch bei Laune gehalten werden und durfte im teuersten Hotel der Stadt nächtigen und wurde nach Strich und Faden verwöhnt. Dies bezeugen Einträge auf seinem Facebook Account. So geht das hier! Siehe auch Exkurs: Wie viele Frauen braucht ein Mann? Lebens- und Familienmodell auf den Kapverden.
Der Sonnenuntergang war immer pünktlich um 18:00 Uhr und dauerte gerade einmal 10 Minuten. Um 18:30 Uhr war es dann bereits stockdunkel.
In der Tropical Strandbar genossen wir später, nur wenige Meter vom tosenden Meer entfernt, Pizza und Caipirinha. Da Emilia die Engländerin Winnie, welche wir bei Mirtes kennengelernt hatten,
wieder traf, gesellte sie sich zu ihr, wo sie den restlichen Abend auch verbrachte. Mehrmals fragten wir Winnie, ob Emilia störte, aber sie meinte, dass sie sich sehr gut unterhielten. Kein
Wunder, redeten beide gerne und viel! Auch Luca gesellte sich hin und wieder zu den Damen an den Tisch und Tanja und ich genossen das Meeresrauschen und unsere Caipis. Der Mond war noch immer
kugelrund und erhellte die Umgebung mit seinem Schein, sodass wir für den Heimweg keine Taschenlampen brauchten.
Exkurs:
Wie viele Frauen braucht ein Mann? Lebens- und Familienmodell auf den Kapverden
Interessant und berichtenswert sind auch die Familienverhältnisse der Kapverdianer. Diese sind vielfältig wie die Inseln, schwierig zu erklären und oftmals nicht mit unserem europäischen Denken
über eine Beziehung zu vereinbaren.
Kreolische Gesellschaften zeichnen sich aus durch unzählige Formen des Zusammenlebens der Geschlechter, bei genauerer Betrachtung unterscheidet sich das Zusammenleben jedoch nicht unbedingt von
den heutigen Formen der Beziehungen in Europa. Bei uns wird weniger als zuvor geheiratet, in Frankreich werden mehr "uneheliche" als "eheliche" Kinder geboren und über ein Drittel der Ehen in
Deutschland werden geschieden. Ob Beziehungen in Cabo Verde heute noch wesentlich weniger stabil sind als in Europa, sei also dahingestellt.
Auf den Kapverden sind circa 54 Prozent der Bewohner ledig oder leben entweder in getrennten Familienverhältnissen, also als unverheiratete Singles oder Alleinerziehende. Es ist gang und gäbe,
dass man mehrere Kinder von unterschiedlichen Partnern bzw. Partnerinnen hat und die Kinder auch oftmals vom Mann aufgezogen werden. Die den historischen Urformen vermutlich am nächsten liegende
Lebensform, ist der besuchende Vater (pai de visita) oder die besuchende Mutter (mãe de
visita). Heute leben viele Frauen bzw. Männer im Haus der Eltern oder alleine. Ihr Partner bzw. der getrennt lebender Partner, kommt mehr oder weniger regelmässig, um entweder über Nacht
zu bleiben oder das Kind / die Kinder zu besuchen.
Eine weitere Form ist die De-facto-Beziehung (ca. 24%). Ein Paar lebt ohne Trauschein unter einem Dach und wenn alles gut geht, dann hält dies für ein Leben. Die Gesetzgebung in
Cabo Verde hat sich diesem Brauch angeschlossen und stellt die De-facto-Beziehung nach drei Jahren der Ehe gleich. Bei so viel Liberalität und Modernität des Zusammenlebens von Mann und Frau
könnten sich einige europäische Länder hier ein Beispiel nehmen.
Auch Tio "Sugar Daddy"-Beziehungen sind oft vorzufinden. So ist der wesentlich ältere Herr mit einer jungen Frau zusammen, wo Geld oder
Geschenke fliessen, die die junge Frau für ihre Schulausbildung und den kleinen Luxus verwendet.
Polygamie, wie in Westafrika, gibt es in Cabo Verde normalerweise nicht, wobei auch wir einen Mann kennengelernt haben, der mit zwei Frauen unter
einem Dach wohnt.
Bei weiteren Zusammentreffen mit Einheimischen haben wir die unterschiedlichsten Beziehungsgeflechte kennengelernt. Von alleinerziehenden Vätern und Müttern, die sich aus dem Staub gemacht haben über Familienväter, die zuerst 5 Kinder mit der einen Frau und dann nochmals 6 Kinder mit der nächsten Frau haben bis hin zu einem Mann, der zeitgleich von drei verschiedenen Frauen Kinder bekam, die alle im gleichen Monat und Jahr geboren sind. Aber auch für unsere Verständnisse „ganz normale Partnerschaften“ wie Mann, Frau und Kinder aus einer Beziehung. Oder, die Bekanntschaft mit einem 98jährigen Kapverdianer, dessen erste Frau verstarb und mit der er drei Kinder hat. Seine zweite Frau ist wesentlich jünger als er (65 Jahre) und auch mit ihr hat er drei Kinder.
Eine bürgerliche bzw. kirchliche Ehe ist auf den Kapverden übrigens eine Seltenheit. So leben nur gerade einmal 16% Prozent der Bewohner im Segen der Ehe. Daher ist auch die Scheidungsrate mit etwa 3% sehr gering (im Vergleich zu Deutschland: 41% und der Schweiz: 42%).
Samstag, 07. Oktober 2017 – Gemütlichkeit und Magenschmerzen
Ein weiterer klassischer Sommerferientag, wie er von vielen Familien unserer Herkunft gelebt wird, startete. Z'Mörgele auf der Terrasse, plantschen im Schwimmbad und ausruhen auf den bequemen Liegestühlen unter einem grossen Feuerbuschbaum der Schatten spendet.
Da Emilia nie stillsitzen und ausruhen konnte, ging sie nach dem Frühstück zusammen mit Luca die Esel füttern. Dann traf sie sich mit Winnie, um mit ihr zusammen die Schweine zu füttern und
natürlich auch um ihren Lieblingshund der Insel, Pandufa, wieder zu sehen. Mit dabei war auch Marcelo, ein zehnjähriger Junge von der Insel, dessen Vater das neu gekaufte, etwas verfallene Haus
von Winnie restaurierte.
Mittags hatten wir wie so oft einen riesigen Hunger und da wir schon längst mal den Italiener im Ort ausprobieren wollten, gingen wir zum Hotel "Big Game" mit gleichnamigen Restaurant. Italiener
sind auf den Kapverden einige zu finden und man kam mit italienischen Sprachkenntnissen recht gut zurecht. Viele Investoren (so z.B. auch die Anlage Stella Maris) kommen aus Italien und besitzen
auf den Kapverden ein oder mehrere Restaurants, Hotels und Geschäfte.
Wir liessen es uns richtig gut gehen und genossen Salat, Spaghetti mit grossen Krebsen, hausgemachte Gnocchi und frischen Thunfisch. Nur Tanja war beim Öffnen der Krebsschalen mit dem
dazugehörenden Werkzeug ein wenig überfordert. So was macht man nicht alle Tage. Als Nachspeise gab es noch Tiramisu, Espresso und Eis für die Kinder.
Schon auf dem Nachhauseweg klagte ich über Magenschmerzen. Waren wir wohl zu unvorsichtig geworden? War der Salat eventuell mit Wasser aus der Leitung gewaschen oder waren die rohen Eier im
Tiramisu nicht mehr gut?
Während ich im Bett mit Bauchkrämpfen zu kämpfen hatte, verbrachten Tanja und die Kids den restlichen Tag mit faulenzen, schwimmen, lesen und spielen. Am Abend gingen die drei dann auch alleine
zu Mirtes zum Abendessen.
Exkurs:
Maio besticht durch Einsamkeit, Ruhe und mit ungeahnter Vielfalt an Landschaften
Auf den ersten Blick wirkt Maio wie ein Eiland aus Sand und Wüste, aber bei genauerem Betrachten zeigt Maio eine ungeahnte Vielfalt an Landschaften. Von Wüstengegenden zu Sanddünen und
Palmenhainen mit wunderschönen, langläufigen und leeren feinsandigen Stränden bis hin zu Salzwiesen, grünen und fruchtbaren Tälern, Akazienwäldern, hügeligen Landschaften und buschigen Ebenen mit
einer grossen Anzahl an Perlhühnern.
Maio ist ein Geheimtipp für jene, die Ruhe und Entspannung abseits der Touristenzentren suchen. Maio ist ursprünglich ohne grosse Touristenunterkünfte und ohne grosse Auswahl an Restaurants und
Bars, aber dafür mit wunderschönen und einsamen Sandstränden und herzlichen Menschen.
Der Hauptort ist Cidade do Maio (Porto Inglês), wo auch die meisten der ca. 8400 Einwohner von Maio leben. Im Zentrum des beschaulichen ruhigen Städtchens befinden sich ein zentraler Platz, umgeben von Kirche, Hotel, Bank und Markt sowie ein paar Kneipen. Hier trifft man sich am Wochenende und abends zum Plausch. Treppen führen hinauf zur 1872 erbauten Barrockkirche mit ihren mächtigen Türen. Von der einstigen Blüte der Stadt kündet heute noch das alte kanonenbestückte Fort aus dem 18. Jahrhundert, das die Bucht vor der Besetzung durch die Engländer bewahrte und heute als toller Aussichtspunkt gilt.
Sonntag, 08. Oktober 2017 – Faulenzen mit Hochgenuss
Nach einem gemütlichen Frühstück kamen Georg und Andrea, die heute mit der Fähre nach Praia fuhren, um sich zu verabschieden. Danach gingen wir zur kleinen Bucht unterhalb des Hotels zum baden. Ich fühlte mich nicht wirklich gut, wollte aber unbedingt mit zum schwimmen gehen. Da das Meer heute ziemlich wild war, wechselten wir nach ein paar Wellenreit-Versuchen hoch zum Swimmingpool des Hotels. Bald waren die Kinder auch schon wieder hungrig und wir gingen zurück ins Haus.
Plötzlich klopfte Emilia's Freund Marcelo an die Tür und sagte etwas von "aniversário, às dois horas, Emilia, Tropical". Wenn Tanja das richtig verstanden hatte, dann wollte er Emilia um zwei Uhr ins Tropical zu seinem Geburtstag einladen.
Plötzlich klopfte Emilia's Freund Marcelo an die Tür und sagte etwas von "aniversário, às dois horas, Emilia, Tropical". Wenn Tanja das richtig verstanden hatte, dann wollte er Emilia um zwei Uhr
ins Tropical zu seinem Geburtstag einladen.
Nach dem Mittagessen wurde noch schnell ein Geschenk gebastelt. Wir hatten zum Glück noch ein paar Mitbringsel übrig, die wir schön verpackten. Pünktlich um 13:50 Uhr sind Tanja und Emilia dann
Richtung Hauptstrand zur Bar Tropical losmarschiert. Luca und ich gingen währenddessen an den Pool. In der Bar Tropical waren ein paar Leute, aber kein Marcelo. Jedoch trafen Tanja und Emilia auf
Winnie, die meinte, dass Marcelo und seine Familie bestimmt kommen werden. Schliesslich hätte sie das Geburtstagsessen organisiert. Sie meinte auch, dass sie zu Marcelo gesagt hat, dass er noch
ein paar Freunde einladen dürfte. Süss, dass er auch an Emilia gedacht hat.
Ganz nach kapverdianischer Zeit trafen Marcelo, sein Vater Anthao und seine Schwester Kiara erst um 14:30 Uhr ein. Pizza wurde bestellt und die Kinder gingen erst mal im Meer baden. Nach der
Eis-Nachspeise überreichte Emilia schliesslich das Geburtstagsgeschenk. Marcelo studierte es genau und freute sich über die vielen kleinen Überraschungen, die in einer Tüte mit Schleife verpackt
waren. Tanja ging indes zurück zum Haus und Emilia durfte noch ein wenig bei Winnie und Marcelo's Familie bleiben.
Da Emilia nach zwei Stunden und kurz vor Einbruch der Dunkelheit immer noch nicht zuhause war, ging Tanja los, um sie zu suchen. Auf halbem Wege zur Bar Tropical stiess sie dann auf eine recht
angeheiterte Winnie, die mit Emilia, Marcelo und Kiara daherspazierte. Alle vier waren bunt bemalt. Einige der Farben davon waren Henna! Emilia hatte sich ganz besonders viel mit dieser am Körper
bemalt, nicht wissend, dass die Farbe mehrere Wochen halten würde!
Da Emilia nach zwei Stunden und kurz vor Einbruch der Dunkelheit immer noch nicht zuhause war, ging Tanja los, um sie zu suchen. Auf halbem Wege zur Bar Tropical stiess sie dann auf eine recht angeheiterte Winnie, die mit Emilia, Marcelo und Kiara daherspazierte. Alle vier waren bunt bemalt. Einige der Farben davon waren Henna! Emilia hatte sich ganz besonders viel mit dieser am Körper bemalt, nicht wissend, dass die Farbe mehrere Wochen halten würde!
Winnie musste nach Hause und packen, denn auch sie musste auf die Fähre nach Praia, die bereits in einer Stunde fuhr. Tanja kam mit den drei Kids zum Haus, da Emilia ihre neuen Freunde zu uns an den Pool zum schwimmen eingeladen hatte. Zusammen mit Luca gingen sie schliesslich zum Meerwasserswimmingpool während ich weiter im Bett ausharrte. Es war kurz vor dem Einnachten und die vier Kinder genossen es zusammen zu plantschen.
Winnie musste nach Hause und packen, denn auch sie musste auf die Fähre nach Praia, die bereits in einer Stunde fuhr. Tanja kam mit den drei Kids zum Haus, da Emilia ihre neuen Freunde zu uns an
den Pool zum schwimmen eingeladen hatte. Zusammen mit Luca gingen sie schliesslich zum Meerwasserswimmingpool während ich weiter im Bett ausharrte. Es war kurz vor dem Einnachten und die vier
Kinder genossen es zusammen zu plantschen.
Es wurde sehr schnell dunkel und bald waren alle wieder im Haus. Emilia und Luca wollten unbedingt, dass Kiara und Marcelo bei uns duschten. So verschwanden Kiara und Emilia in der einen und Luca
und Marcelo in der anderen Dusche und hatten ziemlich viel Spass zusammen. Danach gab es für alle die restlichen Pancakes, Orangensaft und frische Früchte, was alles ratzeputz verzehrt wurde.