Irland

Planwagen und Pferde

Unser Planwagen mit Zugpferd Tuffy.
Unser Planwagen mit Zugpferd Tuffy.

Samstag, 16. Juli 2016

Heute ging es ins Inselinnere zu unserem einwöchigen „Zigeunerurlaub“. Nach dem Frühstück wurde beim nahgelegenen Aldi der Grosseinkauf getätigt. Das Mittagessen gab es unterwegs in einem typischen irischen Arbeiterlokal. 

Nach ca. 2 Std. Fahrt kamen wir in der Nähe von Coolrain in Tullibards Stud bei Julia und Hans Kühnle und ihren Kilvahan Horse Drawn Caravans an. Das deutsche Ehepaar lebt mit seinen drei Kindern seit etwa 20 Jahren in Irland und führt eine Pferde-Ranch mit ca. 80 Pferden. Ein Traum für Emilia, die sofort nach Ankunft die Ställe ausmistete und die beiden Praktikantinnen bei der Arbeit unterstützte. Luca tobte sich nach der langen Fahrt auf dem grossen Spielplatz vor unserem Karavan aus.

Umladen unseres Gepäcks in den Planwagen.
Umladen unseres Gepäcks in den Planwagen.

Nach unserem Abendessen im 20 Minuten entfernten edlen Golfclub-Restaurant, wo wir mit unseren Wanderhosen und Turnschuhen ein wenig schief angeschaut wurden, übernachteten wir zum ersten Mal in unserem hölzernen Gefährt auf dem Bauernhof. Der Wetterbericht für die kommende Woche versprach beste Temperaturen bei 23 – 28 Grad und ohne Regen. Das waren doch mal gute Aussichten!

Weitere Fotos vom Samstag, 16. Juli 2016

Sonntag, 17. Juli 2016 - Tour von Kilvahan nach Pike of Rushall

Nach dem ersten Frühstück im Karavan, gab es gegen 10 Uhr die Einführung in das Zigeunerleben im Karavan sowie in der Handhabung der Pferde. Als Zugpferd wurde uns Tuffy zugewiesen und das Reitpferd war Dan. Wir waren zwei Familien, die an diesem Tag mit einem Karavan loszogen. Nachdem wir wussten, wie man das Zuggeschirr, die Trense, den Halfter, den Sattel usw. anlegt und wieder abnimmt, wie man das Pferd vor den Wagen spannt und einschirrt sowie das ganze Zubehör reinigt und wie man die Pferde pflegt und füttert, ging es los. Pferdekunde in zwei Stunden! Wenn man allerdings noch nie mit Pferden zu tun hatte, stelle ich mir das doch ein wenig beängstigend vor.

Wir lernen die Pferde kennen...
Wir lernen die Pferde kennen...

Schon nach kurzem Kennenlernen der Pferde ist klar, dass Tuffy ein absolutes Traumpferd ist. Er ist gemütlich, brav und folgt unseren Anweisungen per Zügel. Dan hingegen ist ein wilder, den man ganz schön zügeln und zurückhalten muss. 

So wird das Zugpferd eingespannt.
So wird das Zugpferd eingespannt.

Tuffy zog den Wagen aus dem Feld und wir bemerkten, dass der Karavan hinten links einen Platten hatte. In kürzester Zeit wechselte Julia mit Unterstützung von Olli den Reifen und wir konnten gegen 13 Uhr endlich los. Julia begleitete uns noch ein kurzes Stück, um uns zu zeigen, wie man lenkt, wie man stoppt und «einparkt». Nachdem auch dies alles klar war, fuhr Olli mit Luca vorneweg im Karavan und Tanja führte Emilia auf Dan. Es war herrliches Wetter bei 25 Grad.

Lektüre für das Selbststudium... und als Gedankenstütze unterwegs.
Lektüre für das Selbststudium... und als Gedankenstütze unterwegs.

Tag 1 – Erlebnis: Olli führte Emilia auf unserem Reitpferd Dan, Tanja steuerte Tuffy und den Karavan als wieder einmal ein Auto von hinten kam. Olli deutete zu dem alten Mann zu warten. Tanja fuhr zur Seite und Tuffy stand noch nicht richtig, als der alte Mann am Steuer auch schon zum Überholen ansetzte. Unser Karavan rollte aufgrund eines leichten Abhangs jedoch zurück und Tuffy zog plötzlich an. Unser Karavan schrammte den Wagen und der komplette Seitenspiegel flog zu Boden.

Und los geht's. Zugpferd Tuffy in den Zügeln von Luca. Dahinter Emilia reitend auf Dan geführt von Tanja.
Und los geht's. Zugpferd Tuffy in den Zügeln von Luca. Dahinter Emilia reitend auf Dan geführt von Tanja.

Tanja war geschockt und für die nächsten Tage nicht mehr fähig, alleine den Karavan zu steuern. Olli erledigte die Verhandlungen mit dem alten Mann. Der wiederum nur 20 Euro Reparaturkosten wollte. Olli bot ihm 50 Euro an, aber er bestand darauf uns mindestens 20 Euro wieder zu geben. Da sind wir nochmals glimpflich davongekommen! Daraufhin musste Olli wieder steuern und Tanja ritt auf Dan hinter dem Karavan her. 

Immer schön cool bleiben. Luca ist inzwischen eingeschlafen.
Immer schön cool bleiben. Luca ist inzwischen eingeschlafen.

Ankunft gegen 17:30 in Pike of Rushall, unserem ersten Halt. Wir klingelten, aber es war niemand zuhause. Wir wussten nicht wohin mit dem Karavan und dem Pferd und so parkten wir einfach auf der grossen Wiese vor dem Haus. Michael, der Besitzer, kam ca. 30 Min. später und zeigte uns, wo wir die Pferde hinbringen konnten. Mit unseren zwei Pferden, 12 anderen Pferden neben uns auf der Weide und zwei Schweinen teilten wir uns den riesigen Garten, der u.a. auch noch eine Bank mit Tisch bot. 

Unser Übernachtungsplatz in Pike of Rushall
Unser Übernachtungsplatz in Pike of Rushall

Allerdings hatten der Kinderspielplatz sowie die Dusche und Toilette in einem blechernen Gartenhäuschen neben den Schweinen die besten Jahre schon hinter sich. Zum Abendessen gab es Nudeln mit Tomatensosse und Parmesan sowie eine Flasche Rotwein. Julia stattete uns am Abend noch einen kurzen Besuch ab und brachte uns noch einen zweiten Halfter sowie eine Führleine, die man uns bei der Abfahrt vergass mitzugeben.

Planwagenleben
Planwagenleben

Später kam auch noch Hausherr Michael dazu und trank nach zweimaliger Aufforderung ein Gläschen Wein mit uns. Und, wer hätte das gedacht, Tanja holt sich schon am dritten Tag einen Sonnenbrand in Irland!

Weitere Fotos vom Sonntag, 17. Juli 2016

Montag, 18. Juli 2016 - Tour von Pike of Rushall nach Grangebeg

Die erste Nacht im Wagen war super. Wir schliefen bis ca. 9 Uhr, danach gab es ein leckeres Frühstück, bevor wir die Pferde zäumten, sattelten und Tuffy vor den Wagen spannten. Das Ganze dauerte nochmals eine Stunde. Wir benötigen jeden Tag mindestens 2-3 Stunden für das Zäumen, Striegeln, Füttern, Putzen des Reitgeschirrs usw.

On the road.
On the road.

Tag 2 – Erlebnis: Tuffy zieht am Wagen und sofort stürzt die Ölflasche aus dem Regal auf den Boden - alles eingeölt! Jetzt ist erst einmal Putzaktion angesagt. Die Pferde sind schon ungeduldig und auch die Kinder!

Die Pferde schauen wer da durchfährt.
Die Pferde schauen wer da durchfährt.

Emilia reitet anfangs – obwohl sie es nicht verdient hat da sie nicht brav war – Tanja führt sie. Danach reitet Tanja bis zum nächsten Halt in Grangebeg, wo wir ca. 3 Std. später ankommen. Ein anderer Wagen mit einer deutschen Familie (Anne und Thomas) mit drei Kindern (Nora 8, Jonas 10 und Simon 12 Jahre) ist ebenfalls da. Wir parken auf einem sonnigen Feld hinter dem Haus neben der Schaukel. Gegenüber liegen Dusche und Toilette und hinter uns eine grosse Lagerhalle voll mit Holzsärgen. Ganz schön gruselig!

Blick aus unserem Planwagen am Übernachtungsplatz Grangebeg
Blick aus unserem Planwagen am Übernachtungsplatz Grangebeg

Aber wir lassen uns davon nicht weiter beirren, denn vielmehr geniessen wir die traumhaften sommerlichen Temperaturen bei 27 Grad. Wir freunden uns schnell mit der anderen Familie an und beschliessen am Abend gemeinsam zu grillieren.

Die Kinder springen auf dem riesigen Trampolin im Garten und auch die drei Kinder (Sohn David 16, Zwillingstöchter mit 15 Jahren und ein Mädchen 9) der Familie, bei der wir heute gastieren, sind dabei. Das Anwesen der Familie in Grangebeg ist wunderschön gelegen. Sehr einsam und drum herum nur Wiesen, Pferde, Kühe und Schafe.  

Die letzten Sonnenstrahlen geniessen...
Die letzten Sonnenstrahlen geniessen...

Anne und Thomas fahren in den nahe gelegenen Ort Borris-in-Ossory und kaufen Steaks, Bier und Eis. Tanja bereitet in der Zwischenzeit einen riesigen Salat vor und gemeinsam grillen wir am Abend die leckeren Steaks vom irischen Rind mit allerlei anderen Köstlichkeiten.

Die Kinder spielen gemeinsam und die Erwachsenen trinken ein Gläschen Rotwein nach dem anderen. Am späteren Abend kommt noch Hausherrin Trish dazu und die drei Kinder spielen mit Geige, Harfe (Irish Harp), Banjo (eine Art Ukulele) und Concertina (kleine Ziehharmonika, exklusiv gebaut von Jürgen Suttner in Siegen, Deutschland) in der Abendstimmung irische Volksmusik.

Typische Irische Musik begleitete uns in die Sommernacht hinein.
Typische Irische Musik begleitete uns in die Sommernacht hinein.

Ein toller Abend bei angenehmen Temperaturen welcher bis in die späten Abendstunden dauerte. 

Weitere Fotos vom Montag, 18. Juli 2016

Dienstag, 19. Juli 2016 - Tour von Grangebeg nach Donaghmore

Die Nacht war sehr ruhig bis wir am frühen Morgen durch eine blökende Schafsherde vor unserem Caravan geweckt werden. Nach dem Frühstück heisst es Aufbruch nach Donaghmore. Bevor es jedoch losgeht, passiert erneut etwas.

Start nach Donaghmore
Start nach Donaghmore

Tag 3 – Erlebnis: Dan büchste beim Wechsel von Halfter zu Trense aus. Er ist so wild, dass Olli und Tanja ihn nicht halten können. Er rennt über das Feld in Richtung Strasse. Wie sollen wir den jetzt wieder zurückholen? Emilia hat die glorreiche Idee Dan mit «Leckerli» zu ködern. So gelingt es Olli ihn am Ende des Feldes in den Halfter zu legen und zurückzuführen. Mit Hilfe eines Familienmitglieds gelingt es uns, Dan zu Dritt die Trense anzulegen. 

Es ist schon wieder gegen Mittag als wir aufbrechen. Für die Strecke nach Donaghmore brauchen wir etwas 3 Stunden, wo wir gegen 15:30 Uhr schliesslich ankommen. Bereits auf dem Weg dorthin beschliessen wir unser Reitpferd Dan am nächsten Tag abzugeben. Es ist einfach zu stressig und zeitaufwendig mit zwei kleinen Kindern und zwei Pferden.

Nach dem Ausschirren bemerken wir, dass Tuffy auf der linken Brustseite eine Tennisballgrosse Schürfwunde hat, die bis zur Haut geht. Nach telefonischer Rücksprache mit Julia reinigen wir die Wunde mit sauberem Wasser und schmieren Luca’s Bepanthen Salbe darauf, worauf gleich die halbe Tube leer ist. Nach dem Striegeln und Füttern dürfen die Pferde auf die Weide.

Nach der Ankunft werden immer erst die Pferde gestriegelt...
Nach der Ankunft werden immer erst die Pferde gestriegelt...

Luca und Emilia spielen in einem Spielzimmer auf dem Bauernhof, Tanja sitzt gemütlich in der Sonne und studiert die Reiserouten, während Olli 7 km in den nächsten Ort Rathdowney radelt, um noch Einkäufe zu tätigen. Nachdem die ganze Familie heute wieder einer Dusche unterzogen wurde, gab es gegen 20 Uhr Abendessen (Pasta mit Gemüse-Tomatensosse sowie Rotwein).

...und das Zaumzeugs gereinigt und gefettet.
...und das Zaumzeugs gereinigt und gefettet.

Auch heute machten die sommerlichen Temperaturen den Tag perfekt. Gegen 20:15 Uhr kommt Julia und holt Dan und Tuffy ab. Wir sind schon etwas traurig, dass wir Tuffy abgeben müssen, da er ein toller Begleiter war. Vor allem aber, weil die Pferde sich nun auch schon ein wenig an uns gewöhnt hatten. Julia bringt uns auch unser neues Zugpferd Betsy mit und bemerkt noch, dass Betsy gerne schnell unterwegs ist. Wir denken uns noch nichts und geniessen den Rest des Abends.

Erst dann kamen wir dran. Ein leckeres Abendessen in Donaghmore.
Erst dann kamen wir dran. Ein leckeres Abendessen in Donaghmore.

Gegen 23 Uhr sind wir an diesem Abend im Bett. In der Nacht fängt es das erste Mal seit Tagen wieder zu regnen an.

Weitere Fotos vom Dienstag, 19. Juli 2016

Mittwoch, 20. Juli 2016 - Tour von Donaghmore nach Farran

Nach dem Aufstehen erwartete uns wieder wunderschönes warmes Sommerwetter. Gegen 10:30 Uhr konnten wir heute los. Mit einem Pferd ging das anschirren schneller, aber bis wir das geschafft hatten, gab es so einige Anlaufschwierigkeiten. Betsy zeigte uns gleich nach der heutigen Begegnung wer in unserer Beziehung die Hosen anhatte! 

Mit Betsy, dem neuen Zugpferd, geht es spritzig voran :-)
Mit Betsy, dem neuen Zugpferd, geht es spritzig voran :-)

Tag 4 – Erlebnis: Grosse Mühe hatten wir auch, Betsy „in Betrieb“ zu bringen. Sie wollte sich partout nicht vom Platz bewegen. Man merkte sofort, dass sie das komplette Gegenteil von Tuffy war. Auch den Wagen mit Betsy aus dem Feld durch die enge Einfahrt vorbei am Wohnhaus zu bringen war nicht einfach so getan.

Kaum hatten wir die lange Ausfahrt zum Hof verlassen und steuerten nach rechts auf die enge Strasse, fing Betsy an wie wild zu laufen. Tanja’s Puls ging wieder hoch auf 180, denn gleich nach der ersten Kurve kam die nächste Herausforderung. „Oh mein Gott“ meinte Tanja nur. Ein riesiger Mähdrescher kam uns entgegen und Betsy wollte nicht so wie wir. Olli wollte Betsy bremsen, aber er hatte Mühe sie zum Stehen zu bringen. Tanja stieg vom Wagen ab hielt sie, aber wir bemerkten, dass die Strasse zu eng war, um den Mähdrescher passieren zu lassen.

Blödeleien im Passagierliegewagen.
Blödeleien im Passagierliegewagen.

Was tun? Rückwärts kann man das Pferd mit Wagen nicht fahren und auch um vorwärts zu gehen und zu drehen war nicht möglich, weil die Strasse schlichtweg zu eng war. Nach einigem hin und her und zwei umgeworfenen Mülltonnen (die zum Glück schon geleert waren), gelang es uns schliesslich doch irgendwie, Betsy und den Wagen auf den richtigen Weg zu bringen, um Platz für den Mähdrescher zu machen.

Nachdem wir die Tage zuvor stets zwischen 16 und 17 Uhr an den jeweiligen Zielorten (bei fast gleichlangen Strecken) ankamen, waren wir diesmal bereits um 14 Uhr an. Der Vorteil mit Betsy war, dass sie gerne schnell lief. Kein Wunder, entsprach ihr Körperbau etwa dem Doppelten eines Tuffy. Dieses gewaltige und muskulöse Hinterteil und die strammen Beine bewegten sich galant und schnell auf den Strassen und brachten uns jeweils trabend an den nächsten Ort. 

Auf dem Weg nach Farran
Auf dem Weg nach Farran

Das Betsy immer noch schwer vom Wagen aus zu steuern war und oft nicht so wollte, wie wir wollten, sprang Tanja fortan vom Wagen ab, um Betsy zu halten oder zu führen, falls ein Auto, Traktor oder Truck sich uns näherte.

Gegen Mittag kamen wir heute in Farran an und lernten sogleich die netten Hausherren Marty und Wendy kennen. Marty half uns gleich mit Betsy und parkte unseren Karaven zwischen zwei Bäumen. Es war wunderschön hier. Eine gepflegte Wiese mit Outdoor Sitzgelegenheit, einem grossen und gemütlichen Aufenthaltsraum sowie ein sauberes Badezimmer und zusätzlichen Waschbecken zum Abwaschen von Geschirr. So etwas hätten wir auch an den anderen Standorten gebraucht, dachten wir. Stets mussten wir das Geschirr in den winzigen Waschbecken in den kleinen Badezimmern waschen. 

Unser Übernachtungsplatz in Farran.
Unser Übernachtungsplatz in Farran.

Heute mussten wir uns nicht um den Abwasch kümmern, denn wir hatten unser Abendessen vorbestellt. In dem grossen Badezimmer war heute grosser Waschtag für alle inklusive der Haare. Nicht immer und überall gab es Strom, um die Haare zu föhnen. Und diese Gelegenheit nutzten wir.

Gegen 18:30 Uhr gab es Schäufele mit Kartoffeln und frischem Kohl, Brot, Butter und Weisswein. Nach dem Abendessen tranken wir noch den restlichen Wein auf der Terrasse während die Kinder in der Wiese spielten. 

Weitere Fotos vom Mittwoch, 20. Juli 2016

Donnerstag, 21. Juli 2016 - Tour von Farran nach Abbeyleix

Warme sommerliche Temperaturen erwarteten uns auch an diesem Morgen. Nachdem wir mit dem Frühstück fertig waren (auch dieses hatten wir vorbestellt) und uns gewaschen hatten, holten wir Betsy von der Weide und schirrten sie an. 

So hausten wir: Beim Zmörgele...
So hausten wir: Beim Zmörgele...
und Abends beim Schlafen.
und Abends beim Schlafen.

Kurz darauf kam Emilia und meinte «der braune Mann da drinnen will mal unseren Karavan sehen». Bei dem braunen Mann handelte es sich um einen pakistanischen Arzt, der ebenfalls zu Gast war (es handelte sich bei der Unterkunft um ein B&B). Wir zeigten ihm kurz den Karavan und spannten dann Betsy vor den Wagen. Die Kinder wurden wieder in den Wagen verbannt und los ging es.

Als wir Tuffy hatten, konnte Luca sogar vorne auf dem Führerstand vor Olli’s Beinen schlafen und Tuffy gelegentlich selbst führen. Bei Betsy unmöglich. Beide Kinder mussten nach hinten auf die Bänke und die Türe wurde verschlossen. Es war zu gefährlich, denn Betsy war einfach unberechenbar.

Unterwegs nach Abbeyleix.
Unterwegs nach Abbeyleix.

Als wir losfuhren war es wiederum 11:00 Uhr. Wir kamen einfach nicht früher los. Es dauert eben seine Zeit, bis das Pferd und die ganze Familie bereit zur Abfahrt waren. Wie die letzten Tage begleitete uns heute wieder strahlender Sonnenschein.

Heute ging es erstaunlicherweise schon wesentlich einfacher mit Betsy, sie gehorchte und war auch nicht so störrisch. Nichtsdestotrotz rannte sie auf geraden Strecken plötzlich los und legte in Nullkommanichts eine ganz schöne Strecke zurück. So waren wir bereits geben 12:20 Uhr in Abbeyleix und hatten noch den ganzen Nachmittag vor uns.

Auch in Abbeyleix hatten wir den ganzen Übernachtungsplatz für uns alleine.
Auch in Abbeyleix hatten wir den ganzen Übernachtungsplatz für uns alleine.

Wir richteten uns auf der schönen Wiese mit Holzhäuschen (Toilette und Dusche) ein und liessen uns für 5€ (einfache Fahrt) gegen 13:30 Uhr vor Hausherren Noel in das kleine Örtchen fahren, wo wir im Fast Food Imbiss Capri fette Pommes mit Hamburger, frittierten Fisch und Würstchen assen. Was man nicht alles in sich stopft, wenn man Hunger hat. Danach spazierten wir durch das historische Örtchen und tranken noch ein Guinness und ein typisches Abbeyleix Ale im «Morrissey», dem ältesten Pub des Ortes. 

Luca im Morrissey, das älteste Pub im Ort.
Luca im Morrissey, das älteste Pub im Ort.

Danach gingen wir zum Heritage Museum, wo es einen schönen, grossen Spielplatz für die Kinder gab. Von dort wurden wir von Ida, der Hausherrin abgeholt. Nach einer warmen Dusche erwartete Ida uns mit einem leckeren Abendessen (Hühnchen, Erbsen, frische Karotten und Kartoffeln aus dem Garten) und einer wunderbaren «apple tart with custard» (Apfelkuchen mit Vanillesosse). 

Einkaufen in einem Farmershop.
Einkaufen in einem Farmershop.

Anschliessend liessen wir den Abend im Mobile Home (typische riesige amerikanische Wohnwagen), welches neben dem Haus bzw. unserer Wiese stand, ausklingen. Während es draussen in Strömen regnete, schrieb Tanja an unserem Reisebericht und Olli kümmerte sich um die Kinder. In dem riesigen Mobile Home wohnten Noel und Ida ein halbes Jahr während ihr Haus nebenan neu gebaut wurde. 

Weitere Fotos vom Donnerstag, 21. Juli 2016

Freitag, 22. Juli 2016 - Tour von Abbeyleix nach Tullibards Stud

Nach dem üppigen irischen Frühstück, welches aus Toast, Hash Browns (Kartoffelpuffer), Würstchen sowie Black and White Pudding (einer Art Blut- und Leberwurst) besteht, ging es los. Dank unserem schnellen Ross Betsy sind wir in knapp drei Stunden von Abbeyleix nach Tullibards Stud gefahren. Und dies, obwohl es hiess wir würden heute doppelt so lange brauchen, also zwischen 4 und 6 Stunden. 

Das typische Irische Frühstück! Bestimmt nicht für jeden Magen.
Das typische Irische Frühstück! Bestimmt nicht für jeden Magen.

In Tullibards Stud angekommen haben wir die Familie wieder getroffen, die mit uns vor einer Woche ebenfalls den Karavan übernommen hatten. Nach einem kalten Mittagessen auf dem dortigen Campingplatz, fuhren wir nach Roscrea zum Wäsche waschen als auch das Städtchen zu erkunden.

Nach einem leckeren Eis mussten wir noch einkaufen und sind wieder zurück zum Pferdehof. Dort haben wir dann erst einmal die Wäsche gefaltet und den Wagen ausgeräumt bzw. die Taschen neu gepackt und den Karavan besenrein gemacht.

Und weiter geht es auf die letzte Etappe
Und weiter geht es auf die letzte Etappe

Am Abend kochten wir unsere Reste mit der Schweizer Familie aus Olten: Gabi und Kurt sowie den Kindern Jan (9 Jahre) und Lea (10 Jahre). Wie fast immer gab es auch heute Luca’s Lieblingsgericht Spaghetti mit Tomatensosse und für die Erwachsenen noch Rotwein dazu.

Bei der zweiten Schüssel Spaghetti rutschte Luca plötzlich von der Bank und die Schüssel Spaghetti landete auf seinem Kopf, auf der Bank und am Boden. Dank der Hofhunde waren die Spaghetti schnell vom Boden verschwunden. Bis in die späte Nacht sassen wir draussen und ratschten während die Kinder auf dem Spielplatz spielten. 

Zurück in Tullibards Stud.
Zurück in Tullibards Stud.

Abschliessend ist zu sagen, dass es ein wunderschönes Erlebnis war. Eine Zeitreise zurück zur Einfachheit des Lebens. Nach der Rückkehr schätzte man umso mehr das Luxusleben mit fliessendem Wasser, Toilette usw. 

Weitere Fotos vom Freitag, 22. Juli 2016