Griechenland – Kykladen

Samstag, 21. September 2024 – Mit dem Powerjet nach Paros

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht bereitete uns Katerina von der Pension Ptolemeos ein grosses Frühstück vor. Es war hier sehr familiär und wir bekamen mehr auf den Frühstückstisch als wir essen konnten. Der Rest wurde uns eingepackt; inkl. Besteck. Denn weggeschmissen wird hier nichts! Dies wurde uns unmissverständlich auf den Weg mitgegeben.

Im Hafen von Santorini: Alle wollen an Board.
Im Hafen von Santorini: Alle wollen an Board.

Um 10:40 Uhr holte uns erneut der Shuttleservice ab. Interessanterweise sind solche Minibus-Transfers günstiger als die offiziellen Taxis und um einiges luxuriöser. Die Fahrt auf der kurvenreichen Strasse hinunter zum Hafen dauerte gerade mal 15 Minuten. In etlichen engen Kehren windet sich der spektakuläre Weg durch die Gesteinsschichten zum zentralen Transport-Umschlagsplatz der Insel.

Geschäftig ging es am Hafen zu und her. Gleich drei grosse Transportschiffe legten an. Weiter draussen ankerte ein Kreuzfahrtschiff, dass die Passagiere mit Schnellbooten zur Insel brachte.

Auch auf unserer Linie waren wir ganz und gar nicht alleine unterwegs. Eine Menschenschlange von über hundert Meter hatte sich am Pier 4 gebildet und wartete auf die Ankunft der Powerjet Fähre der Firma Seajets.

Als das ebenfalls grosse Transportschiff mit einer halben Stunde Verspätung eintraf, erlebten wir ein erstes Mal mit, wie hier so ein „Onboarding“ von statten ging. Nach der Freigabe des Zutritts strömte die ganze Menschenmasse mit Rollkoffern und anderen Gepäckstücken in den grossen geöffneten Mund der Fähre. Das Gepäck wurde anschliessend einfach im Rumpf hingestellt, ein System bspw. geordnet nach Ausstiegsdestination gab es nicht! Dann stieg man hoch zu den nummerierten Sitzplätzen, welche nach Kategorien angeordnet waren.

Ein Transportschiff der Blue Star Ferries leget neben uns an.
Ein Transportschiff der Blue Star Ferries leget neben uns an.

Unsere Fahrt zur Insel Paros dauerte lange vier Stunden. Dabei legten wir auf den Inseln Ios, Naxos und Mykonos an. Quasi eine «Kreuz-» und Querfahrt. Doch ein direktes Schnellboot hätte um einiges mehr gekostet und wir gaben unser Geld lieber fürs Essen aus. 

Gegen 15:00 Uhr kamen wir schliesslich in Parikia der Inselhauptstadt von Paros an. Hier hatten wir für den Aufenthalt ein Auto bei der Firma AutoUnion gemietet. Nach der Entgegennahme fuhren wir direkt in den Inselnorden, wo wir in der Anlage Aeraki Villas eine Unterkunft gemietet hatten. Insgesamt würden wir vier Nächte auf der Insel bleiben.

Nachdem wir uns im grosszügigen Haus mit zwei Schlafzimmern und toller Terrasse eingerichtet hatten, war es bereits dunkel. Im nahegelegenen Seafood-Restaurant Katsoynas, assen wir dann zu Abend.

Weitere Fotos vom Samstag, 21. September 2024

Sonntag, 22. September 2024 – Tanja’s Geburtstag auf Paros

Wie immer feiern wir Tanjas Geburtstag in den Ferien. Dies war auch in diesem Jahr nicht anders. Wie es Tanja liebt, wurde am Morgen erst mal ausgeschlafen. Leider hatte sich Tanja erkältet und war entsprechend mit Ohrenschmerzen und verstopfter Nase aufgewacht. Vermutlich kam dies von den Klimaanlagen im Flugzeug und auf der Fähre.

Gegen Mittag genossen wir dann im Garten der Gemeinschaftslounge der Ferienhausanlage ein ausgiebiges Frühstück. Die Anlage war windgeschützt und mit einem Sonnendach überzogen. Eine komplette Outdoor-Küche mit Grillstelle, Backofen und Waschbecken, ein langer, hölzerner Tisch mit bequemen Stühlen und gemütlichen Loungesesseln an dessen Enden, luden die Gäste regelrecht zum Chillen ein.

Nach dem Frühstück machte ich mich dran, ein Ausflugsprogramm für die kommenden Tage auf Paros zusammenzustellen. Es gab dort einiges zu entdecken. Eine erste Entdeckungsreise brachte uns heute in den Südosten zur Ortschaft Lefkes. Dieses malerische Dorf in den Bergen sollte uns morgen als Ausgangspunkt der Wanderung hinunter nach Pisso Livadi am Meer dienen.

Die Aussicht vom Bergdorf Lefkes.
Die Aussicht vom Bergdorf Lefkes.

Anschliessend fuhren wir mit dem Auto hinunter zum Hafen von Pisso Livadi und genossen im Strandcafé Vrohas einen Crêpe, Cappuccino und Coca-Cola.

Nur einen Katzensprung entfernt war der “Golden Beach”; wollte man der Literatur Glauben schenken, der schönste Strand von Paros. Zugegeben; er ist schön, doch sticht er bei den vielen anderen Stränden nicht sonderlich heraus. Paros gilt als die Insel der Kykladen mit den schönsten und auch den meisten Sandstränden.

Nach dem «Sonnenbaden» fuhren wir mit einigen Stopps in Einkaufsläden langsam zurück in den Nordosten der Insel, wo wir die Zutaten für das heutige Geburtstagsessen von Tanja vorbereiteten. Wir hatten bereits gestern dicke Rindskoteletten gekauft, welche wir eigentlich auf dem grossen Barbecue-Grill brutzeln wollten. Doch der Wind war noch immer so stark, dass der Hauswart der Anlage uns davon abriet. Denn schnell würden über dem Kamin kleine Funken in die Umgebung verteilt; aufgrund der Dürre und Trockenheit wären die Folgen fatal.

Gerade noch rechtzeitig vor dem Sonnenuntergang, stiessen wir auf den Geburtstag von Tanja an. Die Koteletten brutzelten in der Pfanne auf dem Ofen, welcher ebenfalls in der Outdoor-Küche für die Gäste bereitstand. Es war also kein Problem, die dicken Stücke für ein fleischiges Abendessen unter freiem Himmel zuzubereiten.

Weitere Fotos vom Sonntag, 22. September 2024

Montag, 23. September 2024 – Paros Nationalpark und Mikri-Strand

Tanja war noch immer erkältet und hatte keine erholsame Nacht. Wir beschlossen die geplante Wanderung um einen Tag zu verschieben und heute eine ruhige Nummer am Mikri-Strand von Santa Maria zu verbringen. Dieser liegt quasi vor den Aeraki Villas und ist in einem 5-minütigen Spaziergang einfach erreichbar.

Im Paros-Nationalpark
Im Paros-Nationalpark

Noch vor dem Frühstück statteten Luca und ich dem Strand schon mal einen Besuch ab und checkten die Lage. Noch war es ruhig am halbmondförmigen, feinen Sandstrand. Eine kleine Vermietungsstation von Liegen bereitete sich auf die Besucher vor. Luca meinte noch, dass wir evtl. so bequeme Matratzenliegen mit Sonnenschirm heute mieten könnten. Doch der Preis von 20.- Euro pro Liegebett schreckte ab und liess uns den Gedanken gleich wieder vergessen.

Zurück bei den Aeraki Villas nahmen wir uns Klappsitze, Sonnenschirme, Beachball und Sandschaufeln mit, die im Haus für die Gäste zur Verfügung standen. Hier bekamen wir alles, was wir für einen gelungenen Strandaufenthalt benötigten.

Olli auf den Wanderwegen des Paros-Nationalparks.
Olli auf den Wanderwegen des Paros-Nationalparks.

So ganz ohne ergänzendes Programm ging es bei mir dann doch nicht. Ein ganzer Tag nur am Strand… wer mich kennt, der weiss, da wird es mir zu langweilig. Nach dem Frühstück fuhr ich los in den Nordwesten der Insel. Dort befindet sich der Paros-Nationalpark. Eine kleine, wunderschöne Halbinsel mit einer Gesamtfläche von 80 Hektar, welche in ein Paradies für Wanderer der Ägäis verwandelt wurde. Zumindest wird es so angepriesen. 

Tatsächlich tummeln sich dort auf den eingerichteten Wanderpfaden massig Touristen und in den Buchten millionenteure Yachten. Doch die wilde, raue Schönheit der Natur wird dadurch nicht gemindert und wer sich weiter als eine halbe Stunde vom grossen Parkplatz entfernt, wird auch hier seine Ruhe finden.

Am Mikri-Strand
Am Mikri-Strand

Ich lief die komplette Halbinsel ab und kehrte am Nachmittag zum Mikri-Strand zurück, wo die ganze Familie noch am Strand verweilte. Später am Nachmittag gab es dann Pancake auf unserer Haus-Terrasse und am Abend kochte ich Spaghetti, damit alle für die morgige Wanderung genügend gestärkt waren.

Weitere Fotos vom Montag, 23. September 2024

Dienstag, 24. September 2024 – Wandern auf der alten byzantinischen Strasse

Ein Wandertag stand an. Um 09:30 Uhr fuhren wir los zur Ortschaft Pisso Livadi. Dort parkten wir das Auto und warteten auf den Bus, welcher uns zum Ausgangsort Léfkes bringen sollte. Im Vorfeld hatten wir die Eckpunkte der Wanderung ja bereits ausgekundschaftet.

Unterwegs im historischen...
Unterwegs im historischen...
...Städtchen von Léfkes. Bau und...
...Städtchen von Léfkes. Bau und...
...weiss zeichnet das Ortsbild.
...weiss zeichnet das Ortsbild.

Mit zwanzigminütiger Verspätung kam schliesslich der grimmige Chauffeur mit seinem Transportbus, welcher seinen Ursprung in einem deutschen Autowerk hatte. Weitere zwanzig Minuten später, standen wir auf dem Dorfplatz von Léfkes und assen eine Kleinigkeit.

Die einstige Inselhauptstadt aus der Zeit der türkischen Besetzung erstreckt sich in herrlicher Panoramalage am Hang. Einst lebten hier 3’500 Menschen, die meisten als Steinbrucharbeiter. Die Marmorblöcke wurden im nahen Pisso Livádi, also unser Zielort der Wanderung, verschifft.

Bei der Triáda-Kirche in Léfkes.
Bei der Triáda-Kirche in Léfkes.

Wir schlenderten durch den Ort, dessen blendend weisse Häuser zu den tiefgrünen, zahlreichen Kiefern und dem hellblauen Himmel sowie dem tiefblauen Meer einen perfekten Kontrast bot. Léfkes gilt nicht ohnehin als das schönste Dorf auf Pãros.

Nachdem wir der grossen, doppeltürmigen Triáda-Kirche einen Besuch abstatteten und von der Anhöhe des Friedhofs die Aussicht auf die Hügel mit noch vereinzelt vorhandenen Windmühlen bewundert hatten, schritten wir los auf die alte byzantinische Strasse hinunter in Richtung Meer.

Auf der alten byzantinische Strasse hinunter in Richtung Meer.
Auf der alten byzantinische Strasse hinunter in Richtung Meer.

Unser Weg zur Ortschaft Prodromos verlief herrlich auf dieser mittelalterlichen Pflasterstrasse. Danach führte uns die Route über Feldwege und anschliessend über eine Teerstrasse hinauf nach Maripissa.

Dem Ambiente dieses kleinen Dörfchens konnten wir nicht widerstehen und so liessen wir uns in der wunderschönen Taverne Eirinaios unter schattenspendenden und kühlenden Bäumen bei prächtiger Aussicht für eine Mittagspause nieder.


Am späteren Nachmittag erreichten wir wiederum über schöne Feldwege und Kiesstrassen den Strand von Logaras und später den Hafen von Pissolivadi, wo wir uns am kleinen Sandstrand von der Wanderung und vom vielen Mittagessen ausruhten.

Den Abend verbrachten wir dann in unserer Unterkunft und packten schon mal unsere Koffer für die morgige Weiterfahrt auf die Insel Naxos.

Weitere Fotos vom Dienstag, 24. September 2024