Eseltrekking Frankreich
Dienstag, 10. August 2021 – Tag 3: Darbounouse - Chalimont
Die spektakuläre Landschaft des Nationalparks faszinierte uns aufs Neue. Wir frühstückten gemütlich, ehe wir Tilleul und Vladimir für den Tag sattelten. Wir schlenderten hinunter auf die Hochebene von Darbounousse und verliessen den Wanderweg der Grande Traversée du Vercors in Richtung Norden.
Doch auch hier war die Natur traumhaft. Grosse Wiesenflächen wechselten sich mit Tannenwäldern ab. Immer wieder gab es Naturschönheiten zu entdecken, zwischendurch auch mal eine Schlossruine aus längst vergangenen Zeiten oder interessante Gespräche mit anderen Wandersleuten, welche beeindruckt von unserer Tour mit den Packeseln waren. Es kam anscheinend nicht oft vor, dass Leute mit Eseln unterwegs waren. Wir wurden oft angesprochen, fotografiert und die Esel gestreichelt.
Eine unerwartete, aber willkommene Abwechslung bescherte uns das kleine Gasthaus bei Roybon. Hier gab es etwas anderes zu trinken als Wasser und wir konnten uns auf bequemen Stühlen ausruhen.
Nach dieser wohltuenden Pause schritten wir weiter. Es galt in der Umgebung von Chalimont die Wasserstelle zu finden, um unseren Vorrat für die Nacht und den nächsten Tag aufzufüllen. Als wir den Brunnen der Quelle erreichten, steckten wir unsere verschwitzen, roten Köpfe hinein. Auch heute war wieder hochsommerliches Wetter und unsere Körper von der Sonne ganz schön aufgeheizt.
Nun galt es auf den nächsten Kilometern ein geeignetes Nachtlager zu finden. Doch dies war heute gar nicht so einfach. Wir waren von den vergangenen Tagen verwöhnt und gaben uns nicht mit einer einfachen Waldlichtung zufrieden.
Trotz fortgeschrittener Zeit marschierten wir immer weiter. Beim Ruinendorf Valchevrière, eine ehemalige Alp oberhalb der Bourne-Schlucht, legten wir eine kurze Pause ein. Der Weiler war früher im Sommer von Bauern mit ihren Herden bewohnt, er wurde jedoch bei einem deutschen Angriff total zerstört. Nur die Kapelle blieb stehen.
Mich faszinierte der Aussichtspunkt weiter oben an der Chemin de Croix de Valchevrière. Dieser geschichtsträchtige Ort bietet einen herrlichen Ausblick auf die Schlucht und die umliegende Landschaft. Doch leider fanden wir auch hier keinen geeigneten Lagerplatz für die Nacht. Wir mussten noch ein Stück weiter.
Erst kurz vor Les Sables war es dann soweit und wir fanden eine kleine Wiese im Wald, wo wir unsere Zelte aufstellen konnten. Leider war in der Zwischenzeit die Sonne schon hinter den Hügeln verschwunden, sodass es bereits frisch wurde und wir zügig das Abendessen zubereiteten.
Heute Abend sassen wir nicht mehr gemütlich vor den Zelten. Alle waren müde von dem heutigen langen Marsch, den vielen gewonnen Eindrücken, der Sonne und der frischen Luft.