Project PYLOO
Die Idee
Es war an der Zeit neue Wege zu beschreiten. Neue Ideen, neue Herausforderungen, neue Massstäbe zu setzen. Etwas zu versuchen, was es in der Form noch nicht gab oder einen Rekord zu brechen bzw. einen persönlichen aufzustellen.
Die Idee kam spontan. Zusammen mit Dominik Baumgartner schmiedete ich den geheimen Plan vom PYLOO. Der Projektname setzt sich aus den englischen Begriffen "Pyramid" und "Igloo" zusammen, was sogleich auch das Resultat unserer Arbeit aussagen sollte. Ist es möglich eine grosse Pyramide aus Schnee zu bauen, um darin zu übernachten? Gemäss Google & Co. hat das bis jetzt noch keiner versucht. Wir waren bestrebt es umzusetzen.
Preparation
Im Dezember 2007
Die Idee des Projektes nahm langsam Formen an. Bereits die ersten Entwürfe auf Papier zeigten, dass wir einige Vorarbeit zu leisten hatten. Wir entschieden uns für ein Gerüst, welches uns die Kanten der gleichschenkligen Pyramide weisen sollte. Für die Berechnung von Höhe, Umfang, Volumen etc. nahm ich sogar alte Mathematikunterlagen der Schule wieder hervor. Endlich eine praxisorientierte Anwendung, dachte ich!
Unsere grösste Sorge war die Schneekonsistenz und Menge. Für den Bau benötigten wir Unmengen an Kubiklitern und wir wussten nicht, ob wir am Bauort direkt soviel zur Verfügung hatten. Ein weiteres Problem war der Transport des Gerüsts und des weiteren Materials. Es musste also ein umgängliches Transportmittel her.
Es stellte sich schnell heraus, dass wohl ein Schlitten das beste Gefährt wäre. Doch diese waren teuer und erst noch klein und daher für den Schneetransport ungeeignet. Wir entschlossen uns für eine Eigenkonstruktion. Aus zwei Plastikkisten und ausgedienten Skiern war schnell ein PYLOO-tauglicher Geländewagen gebaut. Wir waren gespannt auf dessen Einsatz.
Weitere Fotos - Preparation
Construction
22. Dezember 2007
Mein Opel Corsa mit umgeklappten Hintersitzen war bis oben mit PYLOO-Material gefüllt. Schlitten, Schneeschuhausrüstung, Baugerüst und Verpflegung für zwei volle Tage. Um 09:00 Uhr erreichten wir den Jaunpass, der Ausgangsort unserer Tour. Es wurde gerade hell am Horizont und es war saukalt. Die erste Schneeprobe war ernüchternd... Ideale Qualität zum Tiefschneeskifahren - für den PYLOO-Bau sichtlich ungeeignet. Doch so schnell würden wir nicht aufgeben. Unsere Hoffnung bestand darin, dass sich der Schnee durch Pressung und Abkühlung schon härten würde, doch wir waren zu der Zeit wirklich unsicher.
Schlitten laden, Rucksack und Schneeschuhe an, Ziehgurt für den Schlitten montieren - los ging’s. Nach einer zweistündigen Tour hatten wir einen idealen Bauplatz gefunden. Nun musste gearbeitet werden, denn die Sonne machte ein Wettrennen mit uns. Um 17:00 Uhr sollte es bereits dunkel sein. Wieso mussten wir diese Unternehmung eigentlich am kürzesten Tag des Jahres durchführen?
Weitere Fotos - Construction
Schneeschuhtour
23. Dezember 2007
Die Nacht im PYLOO war angenehm. Ich hatte zwar nicht so eine gute Bodenisolation wie mein PYLOO-Mitbauer Dominik, doch es war OK. Die Temperatur hielt sich bei drei Grad Celsius, wodurch es im Schlafsack schön angenehm war. Das Aufstehen war hingegen schon einiges unfreundlicher. Kalte Kleider und die noch kälteren steifen Schuhe liessen nicht gerade eine gemütliche Morgenstimmung aufkommen. Da musste ein Frühstück mit heissem Tee und Bewegung her. Zehnmal ums PYLOO, Teekochen und für die geplante Schneeschuhtour packen. Wir wollten nämlich die wunderschöne Gegend rund um den Janupass ein wenig genauer erkunden. Die Sonne brach gerade über die Gipfel als wir losliefen.
Als Verpflegung hatten wir nichts Geringeres als ein Käsefondue mit Weisswein dabei! Wir mussten uns nur noch ein lauschiges, windstilles Plätzchen suchen und den Gaskocher anstellen.
Ein Fondue mit solch prächtigem Panorama zu geniessen entlöhnte uns für die Gestrigen Mühen. In der Ferne konnten wir unser PYLOO am Waldrand erkennen. Wir hatten es tatsächlich geschafft!