Streicher 1’594m
Frühlingswanderung über den Knappensteig auf den westlichen Gipfel des Inzeller Kienbergs.
Samstag, 19. April 2025
Der Inzeller Kienberg ist einer der Hausberge Inzells. Eigentlich trägt er zwei Gipfel: Den Streicher, der sehr häufig bestiegen wird, sowie der etwas höhere Zenokopf, mein ursprüngliches Ziel, welches ich aufgrund von viel Restschnee leider nicht besuchen konnte.
Doch von Anfang an: Ich parkierte das Auto auf dem Wanderparkplatz beim Inzeller Ortsteil Schmelz (740m). Nachdem ich für unverschämte 6.- Euro die Parkgebühr bezahlte, ging es in relativ leichtem Anstieg hoch zur Fahrriesboden-Kapelle (860 m), die auf einer Lichtung im Schatten des Inzeller Kienbergs thront.
Nach einem ersten Warmlaufen schnürte ich hier nochmals meine Schuhe, trank einen Schluck Wasser und begab mich schliesslich auf den Knappen-Steig, welcher mich über Stock und Stein in einem von eindrucksvollen Felswänden umringten Kessel hineinführte.
Nun ging es fortan steiler bis zu einer Halde hoch, wo ehemals Blei- und Zink-Abbau betrieben wurde. Danach folgte die sogenannte Schneegrube, die nördlich unterhalb des Zenokopfs ihrem Namen alle Ehre macht.
So lag um diese Jahreszeit noch einiges an Schnee und ich sank mit meinen Trailrunning-Schuhen knietief ein. Der kristallene Schnee kratzte an meinen Waden und Schienbeinen, denn ich war in kurzen Hosen unterwegs.
Durch eine steile schneegefüllte Rinne verliess ich schliesslich den Kessel und erreichte den Wiesensattel am Fusse des Streichers. Von dort war es nur noch ein Katzensprung zum grossen Gipfelkreuz, wo ich das erste Mal auch auf andere Wanderer traf. Sie stiegen vermutlich über die Südwestseite zu diesem attraktiven Aussichtsberg hoch.
Die Sicht vom Streicher hinüber zum Zenokopf zeigte, dass der Weg zum Nachbargipfel durch dichte Latschen mit viel Schnee führte. Das wollte ich mir nicht antun und beschloss auf der Wiese der geschlossenen Inzeller-Skihütte eine Pause einzulegen.
Nicht nur die Aussicht auf die umliegenden Berge und den Chiemsee war fantastisch, auch die Natur um mich herum war in Frühlingsstimmung. Auf den Wiesen sprossen Krokusse und Enziane, Vögel sangen und stetig tropfte es von den Latschen; dem Schnee ging es an den Kragen!
Der Abstieg verlief analog der Aufstiegsroute.
Toureninfo
Parkplatz Schmelz (740m) -> Streicher (1’594m) 1h 15min (854 Höhenmeter)
Angabe Wanderweg = 3,5h
Ich war mit 683 Höhenmeter pro Stunde unterwegs.