Hohhoren

Alpinwanderung mit Tanja vom Grimselpass auf den Süd- und Mittelgipfel des Hohhoren.

Tanja auf dem Grat zum Gipfelkreuz des Hohhoren
Tanja auf dem Grat zum Gipfelkreuz des Hohhoren

Samstag, 20. Juli 2024

Es war die erste Bergtour, die Tanja und ich in diesem Jahr zusammen unternahmen. Wir suchten ein einfacheres Ziel, welches uns jedoch trotzdem auf hohe Berggipfel brachte und nicht von einer grossen Menschenmasse beherrscht war. Bei Hohhoren, einem weniger bekannten Gipfel nordöstlich des Grimselpasses, wurden wir bei der Routensuche nach einem passenden Ziel fündig.

Start vom Grimselpass aus.
Start vom Grimselpass aus.

Wir parkierten unseren VW-Bus auf dem grossen Parkplatz beim Grimselpass und schritten vorsichtig über die bereits stark befahrene Strasse hinüber zum Restaurant Alpenrösli. Gleich dahinter startete der Wanderweg auf das bekannte und oft begangene Nägelisgrätli, ein langgezogener, aussichtsreicher Granitrücken zwischen Grimsel- und Furkapass.

Noch immer liegt Schnee in den Höhen.
Noch immer liegt Schnee in den Höhen.
Blick auf die Gratkette des Hohhoren.
Blick auf die Gratkette des Hohhoren.

Der Weg über das Nägelisgrätli ist der kürzeste Übergang von der Grimsel zur Furka und bietet dabei eine lohnende Wanderung mit herrlichem Panorama. Als weiteres Highlight der Tour steht gegen Ende noch die Überquerung des Rohnegletschers an. Doch so weit würden wir der Route nicht folgen. Unser primäres Ziel war das Hohhoren.

Auf dem Grat des Hohhoren.
Auf dem Grat des Hohhoren.

Nach einem kurzen, steilen Anstieg liessen wir die laute Betriebsamkeit der Grimsel-Passhöhe rasch hinter ums und tauchten in die wunderschöne, unberührte Landschaft ein. Es lag noch einiges an Restschnee auf dieser Höhe, daher war der Wanderweg des Nägelisgrätli noch offiziell geschlossen.

Bei Pt. 2633 verliessen wir den Weg in westliche Richtung und folgten fortan der 2’600er-Höhenlinie in Richtung Südwestflanke des Hohhorengergmassivs über ausgedehnte Firnfelder. Dabei steuerten wir den plattigen, flacheren Vorbau des Hohhoren-Südgipfels an. Bald erkannten wir die schmale Schutt- und Grasrinne, wodurch der Aufstieg auf den Bergrücken erfolgte. Einige Steinmänner wiesen dabei den Weg.

Schutt wechselten sich mit festerem Gestein ab, das weiter oben von Gras abgelöst wurde. Ein wenig ausgesetzt ist das steile Couloir schon, vor allem im Abstieg bei Restschnee oder Feuchtigkeit ist Vorsicht geboten. 

Der weitere Weg bis zum Südgipfel war wiederum einfacher und mit mehreren Steinmännern fast zu gut markiert. Wo ausser auf dem Grat konnte man denn hier gehen? Vom Südgipfel schritten wir gleich zum Mittelgipfel weiter. Es folgte eine einfache und spassige Blockkletterei  im I. und II. Schwierigkeitsgrad – eine sehr lohnende Erweiterung der Tour.

Nach einer kurzen Rast am Mittelgipfel kehrten wir auf der Aufstiegsroute den Grat zurück und das Couloir wieder hinab. Mit dem Pickel fest in der Hand, schritten wir dann über das teilweise schneebedeckte Schrofengelände hinunter zum Remersee, wo wir südlich davon wieder auf den Wanderweg des Nägelisgrätli trafen.

Nur wenige Meter später verlor Tanja doch tatsächlich die Sole an ihrem rechten Wanderschuh. Wir wussten schon vor der Wanderung, dass es mal Zeit für neue Bergschuhe war. Doch nun war der Kauf Programm. Glücklicherweise geschah dies nicht als wir noch auf den Firnfeldern laufen mussten.

Blick auf den Grimselsee. Rechts davon der Brünberg.
Blick auf den Grimselsee. Rechts davon der Brünberg.

Zurück auf dem Grimselpass, gab es im Restaurant des Hotel Grimsel Passhöhe einen leckeren Eistee des Hauses und eine Brotzeitplatte. Das Restaurant mit Terrasse auf den Totensee ist eine Empfehlung. Und prompt verlor Tanja dann auch noch im Restaurant die Sohle des linken Wanderschuhs.

Auf dem Jungfrau Camping in Interlaken
Auf dem Jungfrau Camping in Interlaken

Unser Ausflug führte uns die Grimselstrasse hinunter und weiter nach Interlaken, wo wir auf dem Jungfrau Camping das Nachtlager in unserem VW-Bus einrichteten. Am späteren Nachmittag fuhren wir mit den Velos an das Westufer des Thunersees, wo wir uns am Seebad ausruhten. Den erlebnisreichen Outdoortag beendeten wir, im bereits bekannten und sehr guten Restaurant Neuhaus zum See, bei einem vorzüglichen Fischessen im Garten.

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