Grattour Augstbordgebiet
Eine knackige Bergwanderrunde über die Gipfel der Schwarz-, Dreizehnten- und Augstbord-Hörner.
Dienstag, 17. August 2021
Am frühen Dienstagmorgen ging es für einmal nicht in die Arbeit, sondern in die Berge. Der Zug brachte uns nach Visp, wo wir in die Bahn ins Mattertal wechselten. Bei der für mich unbekannten Station Kalpetran stiegen wir aus.
Von hier aus transportiere uns die kleine Luftseilbahn nach Embd, ein urchiges, steiles, terrassenförmig angelegtes Walliser Bergdorf auf 1358 Metern, das sich durch seine typischen Quarzsteindächer auszeichnet.
Einige hundert Meter weiter befindet sich eine weitere "Transportbahn", welche maximal vier Personen oder Güter in abenteuerlicher Fahrt hoch nach Schalb befördert. Wir teilten die engen Platzverhältnisse mit einer weiteren Person und einem Hund. Mit unseren Rucksäcken zusammen war die Transporteinrichtung voll beladen. Nicht nur aus Spass steht im Fahrplan "Aber aufgepasst, die Fahrt ist nichts für schwache Nerven" (siehe Foto).
Der Ausblick von Schalb auf die imposante Bergwelt war überwältigend. Unsere Blicke richteten sich auf das Weisshorn, ein Traumberg aus dieser Perspektive. Weitere Blicke auf die Riesen der Walliser Bergwelt würden folgen.
Unser erster Fixpunkt der Wanderung war der Augstbordpass. Wir folgten dem Wanderweg durch den Treiwald und anschliessend hoch zur Augstbordstafel, welche ganz im Besitz von Schafen und deren Hunde war.
Vorsichtig gingen wir in einem grossen Bogen um die Herde und wanderten zügig durch das Inners Tälli weiter bis zum Pass. Hier begann der Spass, den wir uns ausgesucht hatten. Der Bergwanderpfad hoch zum Schwarzhoru (3'200 Meter) war verhältnismässig gut zu gehen. Beim Abstieg zur Rots Tällilicke mussten wir schon ein wenig vorsichtiger unterwegs sein.
Doch eine ernste Schwierigkeit war nie gegeben (max. T5). Nach einem Riegel zur Stärkung und einem Schluck Wasser nahmen wir den Aufstieg auf den nächsten Gipfel, dem Driizänduhoru (3'051m) in Angriff. Über einen breiten Kamm kann dieser zügig erstiegen werden.
Von hier aus begann der schönste Abschnitt unserer Bergrundwanderung auf dem blau-weissen Wanderweg über den Augstbordgrat und den Rieberg auf das Augstbordhorn. Doch der abwechslungsreiche Weg zieht sich in die Länge. Oder war es die sensationelle Aussicht, die immer wieder zum stoppen und fotografieren verführte?
Wir waren zeitlich und körperlich sehr gut unterwegs und entschieden, auch den Gipfel des March Violenhorn mitzunehmen. Von dort aus konnten wir über dessen Ostgrat nach Chalte Brunne bei Moosalp absteigen, wo sich eine Bushaltestelle befand und wir die Heimreise antreten konnten.
Mit einem sensationellen Blick auf das Bietschhorn, mit zwei original Walliser Eringerkühen davor auf der Weide, beendeten wir dort unsere fast 20 Kilometer lange Wanderung.