Wildstrubel 3243m

Zweitagesskitour mit Sandro im Lämmerengebiet

Auf dem Gipfel des Grossstrubels 3243m
Auf dem Gipfel des Grossstrubels 3243m

Freitag, 15. März 2013

Wieder einmal war der Wetterbericht für das Wochenende nicht optimal. Kein Grund aber um nicht zu gehen. Wir nahmen einfach den Freitag frei und planten am Samstagabend wieder zu Hause zu sein.

Als Ziel hatten wir uns dieses Mal die Region rund um den Lämmerenboden herausgesucht. Gipfelziele waren das Schwarzhorn und der Wildstrubel. Doch es kam wie so oft anders.

Relaxen an der Schneebar
Relaxen an der Schneebar

Die Anreise mit den ÖVs dauerte seine Zeit. Ich traf Sandro um 08:00 Uhr in Bern im Zugabteil. Er war zu jener Zeit bereits drei Stunden unterwegs und 1,5 Stunden Zug- und Busfahrt lagen noch vor uns.

Schliesslich erreichten wir die Gemmi-Bergbahn, welche uns auf den gleichnamigen Pass auf 2346 Meter Höhe bringen sollte. Hier änderte sich unsere Planung schlagartig: Die Bahn war aufgrund des starken Windes gelschlossen und würde heute auch nicht mehr öffnen! Über den Wanderweg war im Winter ebenfalls kein Hinaufkommen. Wir befanden uns also in einer Sackgasse. Was sollten wir machen?

Die Aussicht vom Liegestuhl. Keine Leute, die Pisten gehörten uns!
Die Aussicht vom Liegestuhl. Keine Leute, die Pisten gehörten uns!

Um den Schock zu verdauen bestellten wir in einem Restaurant erst mal zwei „Kaffee Fertig“. Dass es erst halb zehn Uhr morgens war störte uns wenig. Es gab nun viel zu besprechen und zu planen. Wir beschlossen schliesslich den heutigen Tag in Leukerbad zu verbringen und hier auf die Skipiste des Torrent zu gehen. Dann sagten wir die reservierte Lämmerenhütte ab und suchten eine günstige Unterkunft. Im "Touristenheim" wurden wir fündig: ein Zimmer für 48.- Franken inkl. Frühstück war in Ordnung.

Was unser Budget zusätzlich belastete war natürlich die Nachmittagskarte des Skigebietes. Doch die Investition lohnte sich: die Pisten gehörten uns, kein Anstehen an den Liftanlagen, Sonnenschein!

Wir genossen den restlichen Tag in vollen Zügen, und schauten ab und zu tief ins Glas, was wir dann am nächsten Tag büssen mussten!

Weitere Fotos vom Freitag, 15. März 2013

Samstag, 16. März 2013

Tagwache war erst kurz vor sieben. Noch Schwankend und mit viel Restalkohol im Blut begaben wir uns ins Frühstückszimmer. Hunger hatten wir beide nicht, aber der Kaffee tat gut.

Kurz nach dem Lämmernboden
Kurz nach dem Lämmernboden

08:10 Uhr. Die vollgefüllte Gemmi-Seilbahn fuhr los. Kein Wind - perfektes Wetter. Auf den Skiern ein paar Höhenmeter runter auf den Jägerboden, anfellen und los ging die Tour in der bezaubernden Winterlandschaft. Bald erreichten wir die Schneise in der Nähe des Punkt 2320. Von hier konnten wir leicht bekleidet weitergehen - die Sonne präsentierte uns einen Supertag!

Das Wildstrubelmassiv. Rechts der Gipfel des Grossstrubels.
Das Wildstrubelmassiv. Rechts der Gipfel des Grossstrubels.

Nun ging es steiler aufwärts. Vorbei an Lämmerenhorn schleichten wir anschliessend im Zick-Zack dem Wildstrubelgrat entgegen. Der Alkohol von gestern machte sich allmählich bemerkbar. Doch immerhin, wir standen nach guten drei Stunden auf dem Punkt 3195 östlich des Mittelgipfels. Weiter ging es zum Grossstrubel, dem eigentlichen Gipfel. Nochmals ein wenig mit den Fellen runterfahren, dann 150 Meter Gegenanstieg und es war geschafft. Und wir auch! Mehr wäre heute nach den 1200 Höhenmetern wohl nicht mehr gegangen.

Sandro am Spuren
Sandro am Spuren

Der Rundumblick vom Grossstrubel 3243m auf die Berge und Täler war phantastisch. Nur der Wind und die Temperaturen luden nicht zum Verweilen ein. So fuhren wir ein Stückchen runter und verpflegten uns im Windschatten.

Auf der Krete
Auf der Krete

Vor uns lagen über 2000 Höhenmeter Abfahrt hinunter nach Zelg. Nach den ersten verblasenen und stark befahrenen Hängen folgten bald einsame Pisten in der selten begangenen Abfahrtsroute hinunter ins Ammertetal. Der Schnee hatte sehr viele verschiedene Eigenschaften und verlangte uns alles ab!

Gipfelpanorama
Gipfelpanorama

Doch als wir die Ammerte passierten lenkten uns die tollen Wanderwägli und Passagen im Wald von unseren übersäuerten Beinmuskeln ab. Immer wieder galt es kleine Bäche zu überqueren und im Sträucher-Wirrwarr den Weg nicht zu verfehlen! Eine Abfahrt, welche also alles anbot.

Traumhafte Hänge!
Traumhafte Hänge!

Schliesslich fuhren wir um 14:30 Uhr in Zelg ein. Das Hotel-Restaurant Simmenfälle neben der Busstation lud zum Verweilen ein. Und wir hatten auch Zeit. Der Bus nach Lenk fuhr erst in 45 Minuten.

Schliesslich traten wir die Heimreise an: Lenk - Zweisimmen - Spiez - Bern - Olten - Liestal. Bei Sandro war die Liste noch länger. Doch die Reiserei hatte sich gelohnt! Wir erlebten zwei tolle Skitage.

Weitere Fotos vom Samstag, 16. März 2013