Skitour auf dem Oberalppass
Zusammen mit Sandro über den Pazolastock und Piz Cavradi hinunter nach Tschamut.
Samstag, 19. Januar 2013
Um auf den Oberalppass zu gelangen, begaben wir uns beide auf eine längere Schweizreise. Ich fuhr von Liestal über Luzern nach Arth-Goldau, wo ich Sandro traf, welcher von St. Gallen her anreiste. Zusammen ging es dann nach Göschenen und Andermatt, wo wir in die Matterhorn-Gotthard Bahn wechselten, welche uns schliesslich auf den Oberalppass brachte.
Bereits vor Andermatt klärte die Flachland-Nebelsuppe auf und strahlender Sonnenschein blendete uns in den zahlreichen Kurven hinauf zur Passhöhe. Im feudalen Warteraum der Station Oberalppass bereiteten wir uns auf die Tour vor. Felle montieren, LVS testen und die Skischuhe schliessen. Um 11:10 Uhr starteten wir schliesslich hoch in Richtung Gipfel des Pazolastocks.
Trotz einer kalten Biese schritten wir bei Prachtsverhältnissen voran. Bereits nach 1,75 Stunden standen wir auf dem 2740 Meter hohen Pazolastock. Eisiger Wind und zunehmend schlechteres Wetter, welches von Süden zu uns rüber drückte, luden nicht lange zum Verweilen ein. Vor uns lag eine sensationelle Abfahrt über den Osthang hinunter zum Zustiegsweg der Maighelshütte.
Leider waren die Schneedeckenverhältnisse nicht überall optimal. So brachen wir öfters in die harte Oberfläche ein und blieben mit den Skies hängen. Jene Hänge, welche mit pulverigem Treibschnee versetzt waren, gefielen uns schon viel besser.
Der anschliessende Weg zur Maighelshütte war unangenehm. Das schöne Wetter war längst weitergezogen und uns blies der starke Wind Schnee und Kälte ins Gesicht. Schliesslich kamen wir um 14:30 Uhr in der Hütte an. Ganz schön früh um den restlichen Nachmittag mit einem Bierchen in der Hand zu verbringen. Wir legten uns also noch zwei Stündchen hin, ehe wir dann zum Abendessen wieder hinunter in die Hüttenstube gingen.
Mit unseren Tischpartnern hatten wir es sehr gut und wir spielten bis weit über die Hütten-Nachtruhe hinaus irgendein lustiges Spiel. Es ging darum, mit Pantomime, Zeichnen oder Erzählen einen gesuchten Begriff zu erraten. Es war also ein sehr amüsanter und kurzweiliger Abend.
Sonntag, 20. Januar 2013
Ausschlafen - ja ausschlafen! Zu früh loszugehen machte heute keinen Sinn. Draussen war es nebelig, es schneite und es ging ein starker Wind. Zudem lagen nur 300 Höhenmeter Aufstieg vor uns. Nach dem Frühstück liefen wir um 08:30 Uhr gemütlich los. Die Wetterverhältnisse waren nicht optimal, doch wir wollten es trotzdem versuchen. Den Piz Cavradi würden wir sicher erreichen, wie es dann weitergehen würde, sollte die Situation vor Ort zeigen.
Auf dem Weg nach oben zeigte sich immer wieder mal die Sonne, doch es wollte und wollte nicht schön werden. Nichtsdestotrotz entschieden wir wenig später auf dem Gipfel des 2614 Meter hohen Piz Cavradi die Abfahrt hinunter nach Tschamut in Angriff zu nehmen.
Immer wieder hielten wir inne und kontrollierten unsere Position über das GPS. Es war eine Abfahrt mit Null-Sicht! Teilweise wussten wir nicht ob es rauf oder runter ging. Einzig ein paar Felsblöcke gaben uns Hinweise in welche Richtung wir uns bewegten. Und trotzdem machte die Abfahrt Spass!
Als wir die verschneite Strasse zum Curnera-Stausee erreichten, entschieden wir, auf dieser dem Oberalppass entgegen zu fahren, um wenig später die Passstrasse zu erreichen. Diese fuhren wir dann später runter bis zum Örtchen Tschamut, dem Endziel der Tour.
Nach einem Kaffee ging die "Schweizreise" weiter. Sedrun, Disentis, dann Chur. Hier teilten sich Sandros und meine Wege. Ich fuhr über Landquart, Sargans, Zürich, Aarau heim; Sandro steuerte St. Gallen an. Wir fanden mit den beiden Gipfeln Pazolastock und Piz Cavradi zwei tolle Abfahrtsgebiete und wollen die Tour unbedingt bei besseren Bedingungen nochmals wiederholen!