Hüenerchopf 2172m
Tour mit Dominik auf den beliebten Sankt Galler Skiberg.
Samstag, 21. Februar 2015
Der letzte Skitourenbericht begann mit dem Satz: „Lohnt es sich für eine Tagesskitour 200 Kilometer weit zu fahren?“. Darauf gab ich mir die Antwort: „Ja, wenn der Wetterbericht kein besseres Wetter in der Nähe verspricht!“.
Seit diesem Wochenende ergänze ich meine Aussage noch zusätzlich mit dem Satz „…und wenn dort genügend Schnee vorhanden ist!“. Denn als ich mit Dominik früh morgens erneut in die Ostschweiz fuhr, um mit den Skiern auf den Hurst zu gehen, schauten wir bei Tagesanbruch dumm mit unseren verschlafenen Augen in die Gegend hinaus. War doch seit letzter Woche der Schnee so stark geschmolzen, dass man heute eine gemütliche Wanderung auf den Hurst hätte machen können. Doch dies war nicht unser Fokus. Ein Plan B musste her.
Bei Sargans, ausgangs des Rheintals war die Situation schlagartig besser. Zum Glück hatten wir den Skitourenführer dabei. Wir entschlossen uns nach Vermol zu fahren, um von dort auf den Hüenerchopf zu steigen. Der beliebte – und wohl deshalb auch oft verpönte – Skitourenberg wird sehr oft begangen und bietet seine Dienste dank seiner Hanglage auch bei grosser Lawinengefährdung an.
Als wir um 08:30 Uhr über die schmale, lange Zufahrtsstrasse in Vermol (1100m) ankamen, war jedoch noch nicht viel los. Gratisparkplätze hatte es noch genügend. Wir fellten an und begaben uns sogleich auf die unverfehlbare Aufstiegsspur.
Die Region war sehr lieblich und bot uns eine tolle Aussicht auf das Rheintal, die Alvierkette und die Flumserberge. Gemütlich ging es durch ein Waldstück hinauf in Richtung Glätti. Vorbei an Tamons-Vorsäss hatten wir auch schon bald den Gipfel des Hünerchopfs in Sichtweite. Über Pt. 2080 erreichten wir schliesslich den Gipfelkamm.
Hier war der Föhn so stark, dass es einem fast wegblies. Die Ski liessen wir zurück und kämpften uns zu Fuss weiter dem grossen Gipfelkreuz entgegen. Zum Glück hatten wir die Skistöcke mitgenommen. Sie boten uns Balance und Halt, während dem unser Gesicht einem kostenlosen Peeling unterzogen wurde.
Die Aussicht war riesig, doch das Verlangen, dem hier herrschenden Föhnsturm zu entkommen einiges grösser als die Gipfelpause. Die Felle abziehen und versorgen, ohne das in der Zwischenzeit der Rucksack oder die Skistöcke wegflogen war heute sicher die grösste Herausforderung. Die anschliessende Abfahrt über die gepresste Piste, war einiges besser als erwartet und machte durchaus Spass.
Was wäre das hier für eine tolle Abfahrt nach 15 cm Neuschnee! Vermutlich ist gerade deswegen der Berg auch so beliebt. Auch ich habe mir vorgenommen mal wieder vorbeizukommen. Denn die Route kann wie schon erwähnt auch bei schwierigen Lawinenverhältnissen begangen werden.