Alpe Devero - Binntal

Schneeschuhtour an Sylvester03/Neujahr04

Der Weg ins Binntal...

 

Wie jedes Jahr, neigte sich auch das 2003 langsam dem Ende zu und manch einer fragte sich, wie man dem Kommenden wohl entgegentreten kann...


Es dauerte nicht lange, bis mein werter Arbeitskollege Dominik und ich ein passendes Angebot im Höhenfieber-Katalog gefunden hatten... und noch weniger lange bis wir die ersten Schritte auf unseren Schneeschuhen liefen...

Gibt es etwas schöneres als das neue Jahr in den Bergen zu beginnen?
Gibt es etwas schöneres als das neue Jahr in den Bergen zu beginnen?

Mittwoch, 31. Dezember 2003

Ich traf Dominik um 08:30 Uhr am Bahnhof SBB. Zusammen ging's dann mit dem Zug Richtung Domodossola. Auf der Fahrt wurde erst mal ausgiebig Gefrühstückt und noch ein Vormittagsnickerchen gehalten.

Um 12:10 Uhr trafen wir schliesslich die anderen Schneeschuhtrekkingeilnehmer am Bahnhof von Domodossola. Chrigu, unser Bergführer, stellte sich kurz vor und gemeinsam ging's auf den Linienbus, der uns nach Baceno brachte. Dort verkürzten wir unsere Wartezeit auf den nächsten Bustransit mit Paninis und dem guten italienischen Kaffee.

Abendwanderung auf der Alpe Devero
Abendwanderung auf der Alpe Devero

Der Transportbus brachte uns dann gegen 16:00 Uhr auf die Alpe Devero, wo wir gleich unsere Unterkunft, das Rif. Castiglioni, aufsuchten. Wir deponierten rasch unsere Sachen für die erste kurze Wanderung und dann ging es ab in den Schnee. Es war eine faszinierende Wetterstimmung. Langsam verschwand das letzte Rot auf den umliegenden Bergspitzen und die Blauphase kam hervor. Der ein- bis einenhalb Meter hohe Schnee glitzerte Märchenhaft und mit jeder Minute wurde der Himmel dunkler und mehr Sterne kamen zum Vorschein. Als wir nach ca. 2 Stunden wieder zurück im Rifugio Castiglioni ankamen, war es bereits ganz dunkel und die Tische im Restaurant wurden für das bevorstehende Sylvesterfest gedeckt.

Wir verabschieden das Jahr 2003
Wir verabschieden das Jahr 2003

Um 20:00 Uhr ging's dann mit einem Apero unter freiem Himmel los. Danach (... also ziemlich schnell danach: Es war A*-Kalt), startete der erste vom 15-gängignen Sylvestermenu.

Trotz den vielen Gängen zuvor. Das Schoggi-Fondue war der Hit!
Trotz den vielen Gängen zuvor. Das Schoggi-Fondue war der Hit!

Wir wurden mit zahlreichen Spezialitäten verwöhnt, bis wir schliesslich um Mitternacht mit Champagner das neue Jahr willkommen hiessen. Anschliessend donnerten zahlreiche Feuerwerke in den Himmel, leckere Desserts und Liköre wurden serviert.

Donnerstag, 1. Januar 2004

Lange konnten wir nicht ausschlafen - aber das war auch gar nicht nötig. Das wunderschöne Wetter lockte uns freiwillig aus der Unterkunft. Um 09:00 Uhr ging's dann los. Nur mit dem nötigsten beladen starteten wir zur Rundwanderung über die Alpe Buscagna zum Mt. Cazzola. Dabei begleitete uns steht’s die Sonne und wir konnten die Schneelandschaften bei milden Temperaturen bewundern.

Das Rif. Castiglioni
Das Rif. Castiglioni

Gegen Mittag kam unsere zwölfköpfige Gruppe schliesslich auf dem 2330 Meter hohen Cazzola an. Das Mittagessen bei einer wunderschönen Bergkulisse zu geniessen war sicher ein Höhepunkt dieses Tages. Der Abstieg mit Schneeschuhen zeigte sich als richtiger Plausch. Man rutscht regelrecht den Hang hinunter und kann wie auf Watte gehen.... je steiler desto besser :-)

Kurz vor dem Cazzola.
Kurz vor dem Cazzola.

Der Rückweg führte uns über die Alpe Misanco durch einsame Tannenwälder, in welchen noch nicht gespurt worden war. Auch ich hatte die Gelegenheit mal vorne weg zu gehen, um zu spüren, wie anstrengend das Schneeschuhwandern im "Tiefschnee" ist.

Den späteren Nachmittag war zur freien Verfügung und man traf sich zum Nachtessen wieder. Nach der Tourenbesprechung für den nächsten Tag und der Analyse von Schneeberichten und Lawinenbulletins, war auch schon bald Nachtruhe angesagt; denn Morgen steht uns die Überquerung ins Binntal bevor.

Schneeschuhen kann Spass machen!
Schneeschuhen kann Spass machen!

Freitag, 2. Januar 2004

Tagwache um 07:00 Uhr; Abmarsch um 08:00 Uhr. So hatte es Chrigu geplant und so ging es auch vonstatten. Wir schulterten unser Gepäck und machten uns auf in Richtung Albrunpass.

Heute war das Wetter nicht mehr so schön wie Gestern. Über Nacht hatte es einwenig geschneit und die Wolken blieben an den Berggipfeln hängen. Dazu fegte auf offenem Gelände eine eisige Biese. Doch das Wetter soll gegen Nachmittag besser werden.

Unser heutiges Ziel war die Binntalhütte am Ende des gleichnamigen Tales im Wallis. Wir durchliefen dazu den Naturschutzpark Alpe Devero, welcher bis zum Naturschutzreservoire Binn in der Schweiz reicht (Map). Zuerst überquerten wir den gleichnamigen See und stiegen danach in Richtung des Albrunpasses auf.

Einige Aufhellungen liessen doch ein paar Fotos zu.
Einige Aufhellungen liessen doch ein paar Fotos zu.

Das Wetter war immer noch windig, kalt und trüb. Doch die Bedingungen für die Passüberquerung waren weiterhing gut. Und so kam es, dass wir vier Stunden später auf 2409 Meter den Albunpass überquerten und zur Binntalhütte in die Schweiz abstiegen.

Die Binntalhütte (2275m) des SAC Delémont mit Ihren 50 Plätzen war nicht besetzt. Wir hatten sie für uns ganz alleine (viele Betten !). Doch zuerst musste eingeheizt werden!

Jenga - wer gewinnt?
Jenga - wer gewinnt?

Chrigu und Mirjam entpupten sich an diesem Abend als ideales Kochteam. Obwohl die Frage nach der Menge "Herbe de Provence" weiterhin nicht beantwortet wurde, so war das Nachtessen doch fabelhaft!

Samstag, 3. Januar 2004

Als Peter uns um 07:00 Uhr weckte, musste ich mich zuerst aus meinen fünf Wolldecken ausgraben. Doch der Aufenthaltsraum war schon gewärmt und bald gab es heissen Tee und Milch.

Ausblick aus dem Hüttenfenster.
Ausblick aus dem Hüttenfenster.

Nach dem Aufräumen der Hütte ging's nur noch bergab! Doch nicht mit der Stimmung und dem Wetter. Nein; Petrus hat uns nochmals einen bilderbuchartigen Wintertag beschert! Die Spur ins Tal war bereits "gestampft", was das Gehen sehr angenehm machte.

Noch oft fiel unser Blick zurück zur Hütte und unserer Spur, welche abenteuerlich über den Pass führte.

Schattenspiele
Schattenspiele

Nach einigen Pausen an der Sonne erreichten wir schliesslich gegen 12:00 Uhr Binn. Hier trennten sich Dominiks und meinen Weg vom Rest der Gruppe, da wir auf das Mittagessen verzichteten und einen Bus früher Richtung Lax nahmen.

Meine erste Schneeschuhtour nahm schliesslich in Brig ein Ende, von wo aus ich mit Dominik zurück nach Basel fuhr. Doch das gesehene Bergpanorama wird mir wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Auf zum Abstieg!
Auf zum Abstieg!

Karte

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