Kletterwochenende im Valle Onsernone, Tessin

Angepisst vom anhaltend schlechten Regenwetter verliessen wir am Freitagabend die Nordwestschweiz und fuhren mit Alois (Dominik‘s VW-Bus) ins Tessin, wo für das Wochenende schöneres Wetter vorausgesagt wurde.

Schnell waren unser Kletterzeugs, die Bettdecken und ein wenig Verpflegung in den Bus eingeräumt. Wir hatten ja noch Übung von unserem letzten Campingaufenthalt in der französischen Calanques. Den Weg hinunter zum Südportal des Gotthards brachten wir ohne Staus hinter uns.

Als wir Locarno erreichten, bogen wir ins bekannte Maggiatal ab. Dort wollten wir ursprünglich auf dem Campingplatz Piccolo Paradiso übernachten, welcher jedoch komplett ausgebucht war und selbst vor dem Eingang standen viele Autos. Eine Vorahnung, was uns morgen blühen würde, wenn wir wie geplant im bekannten Klettergebiet Ponte Brolla klettern gehen würden. Nach einigen Diskussionen entschlossen wir daher, erst einmal ein Plätzchen für die Nacht zu suchen und am nächsten Morgen das Maggiatal wieder zu verlassen. Denn auf überfüllte Klettersektoren hatten wir keine Lust.

Die Nacht verbrachten wir am Strassenrand zwischen zwei kleinen Orten oberhalb von Maggia. Auf dem Weg hinaus zum Tal kauften wir bei Coop Verpflegung für die nächsten zwei Tage ein und gönnten uns einen guten Kaffee im Ristorante La Pineta.

Wenig später schwenkten wir ins Nachbartal der Maggia, dem Valle Onsernone ein. Unser neues Kletterziel war Placche di Paleria, ein eher ruhiges noch nicht so bekanntes Bijou zwischen den Ortschaften Berzona und Mosogno (850m).

Hier fanden wir auch einen tollen, sonnigen Parkplatz mit Aussicht ins Tal, welcher nur 25 Minuten vom Felsen entfernt war. Unser heutiges Ziel war der Sektor C mit dem Namen Cose Preziose, wo wir die folgenden Routen kletterten:

• Ove tornar desio 5c (5b, 5a, 5c, 5a)
• Figlio del vento 5b ( 5a, 4c, 5b, 5a)
• Pesce veloce del baltico 5b+

Heute wagten wir uns an eine längere, schwierigere Route heran. Im Sektor B mit Namen Max Frisch legten wir die Route „Ad un angelo caduto dal cielo“ mit ihren rund 175m Höhendifferenz zurück. Die Gneisplatten, welche vorwiegend auf Reibungskletterei zu meistern waren, forderten unser Können enorm und steigerten das Vertrauen in den Gummi unserer Kletterfinkensolen.

Heute wagten wir uns an eine längere, schwierigere Route heran. Im Sektor B mit Namen Max Frisch legten wir die Route „Ad un angelo caduto dal cielo“ mit ihren rund 175m Höhendifferenz zurück. Die Gneisplatten, welche vorwiegend auf Reibungskletterei zu meistern waren, forderten unser Können enorm und steigerten das Vertrauen in den Gummi unserer Kletterfinkensolen. Interessanterweise gibt es für die Route unterschiedliche Bewertungen:

• Ad un angelo caduto dal cielo
  • SAC Bewertung: 5a+, 5c, 5c, 5b+
  • Plaisir-Süd Bewertung: 6a, 6a, 6a, 6a

Nach unserem Erfolg fuhren wir hinunter nach Locarno zum Lago Maggiore und genossen die Sonne noch ein wenig. Auf dem Heimweg gab es kurz vor Bellinzona eine gute Pizza ehe wir wieder den Gotthardtunnel passierten und erneut im Regenwetter unser Zuhause erreichten. Der lange Reiseweg in die Schönwetterregion hat sich also gelohnt! Hoffen wir, dass das Sommerwetter nun auch in die Deutschschweiz kommt.