Rigi Hochflue

MSL-Klettern im Thedys Gärtli.

Dominik beim fotografieren der tollen Aussicht am Routenausstieg.
Dominik beim fotografieren der tollen Aussicht am Routenausstieg.

Freitag, 09. Juni 2023

Voller Tatendrang zum Bergsteigen, fuhren Dominik und ich am späteren Nachmittag mit dem VW-Bus auf den Furkapass. Geplant war die Besteigung des 3’304m hohen Gletschhorns am nächsten Morgen. Zur Akklimatisation unternahmen wir eine kurze Wanderung zur Albert Heim Hütte, wo wir nach einer Erfrischung und Abklärung der bestehenden Bedingungen am Berg zum Bus zurückkehrten.

Prächtige Bergwelt!
Prächtige Bergwelt!
Das Abendessen wird im Bus gekocht.
Das Abendessen wird im Bus gekocht.

Wir wollten gerade mit dem kochen starten, als es wie aus Kübeln zu regnen begann. Ein bestürzter Blick auf den Wetterbericht zeigte, dass das morgige Schönwetterfenster verschwunden war. Unser Plan schwamm wortwörtlich mit dem Regen dahin. Während dem Abendessen schmiedeten wir einen neuen Plan. Wir würden der Rigi Hochflue einen Besuch abstatten, um dort zu klettern.

Samstag, 10. Juni 2023

Das Wetter hielt was der Wetterbericht voraussagte. Nach dem Frühstück, mit Sicht auf die neu verschneiten Bergflanken, fuhren wir hinunter ins Tal. Es war die richtige Entscheidung; ans Berggehen war nicht zu denken.

Teilweise ausgesetzter jedoch gesicherter Zustieg von der Alp Egg.
Teilweise ausgesetzter jedoch gesicherter Zustieg von der Alp Egg.

Wenig später sassen wir bereits im Sonnenschein auf der Terrasse des Seerestaurants Fischerstube am Lauerzersee und stärkten uns nochmals mit einem Kaffee. Von Laurenz ging es dann die kurvenreiche Strasse hinauf nach Rohrboden. Hier war Endstation und wir wanderten zu Fuss auf der Forststrasse weiter bis zur Alp Egg (1’288m).

Unser Ziel war Thedys Gärtli, welches von Egg aus auf einem ausgesetzten Pfad mit alpinem Ambiente, erreicht wird. Es lohnt sich zeitig den Klettergurt anzuziehen, denn der spätere Verlauf des Pfades ist klettersteigähnlich abgesichert. Sich gelegentlich mal einzuhängen ist sicherlich nicht verkehrt.


Wir trafen auf einige Routeneinstiege, die nicht angeschrieben waren. Da wir das erste Mal den Ort besuchten, fiel uns die Orientierung etwas schwer. Schliesslich erreichten wir die Platte des Sektors B gemäss Filidor. Hier waren bereits Kletterer, da mussten wir wohl richtig sein.


Wir stiegen in die Route Fürlilie (5a, 4c, 5c, 4c) ein; eine der Routen, wo sich noch keine Seilschaft aufhielt. Leider hatten wir uns am zweiten Stand vertan und landeten in der Route O-Sole-Mio. Bei der 6a+ Stelle erkannten wir schliesslich unseren Verhauer und wichen für die letzte Seillänge auf die einfachere Route Männertrü aus.

Olli beim Ausstieg in der letzten Seillänge.
Olli beim Ausstieg in der letzten Seillänge.

Der Fels mit seinen scharfen Wasserrinnen, grosszügigen Briefkästen und rauen Platten ist wunderschön zu beklettern. Schon lange hatte ich keine so genussreiche Route in diesem moderaten Schwierigkeitsgrad geklettert. Genuss pur!

Dieser hielt auch an, als wir beim Ausstieg unseren Lunch mit phänomenaler Aussicht auf den Vierwaldstättersee mit Umgebung konsumierten. Die ganze Umgebung ist extrem reizvoll und kommt wie im Hochglanzprospekt von Tourismus Schweiz daher.

Vom Ausstieg ging es steil hoch zum Bergwanderweg und schliesslich weiter bis zum Gipfelkreuz der Rigi Hochflue.
Vom Ausstieg ging es steil hoch zum Bergwanderweg und schliesslich weiter bis zum Gipfelkreuz der Rigi Hochflue.

Wir beschlossen über den Gipfel der Hochflue (1'699m) zurück nach Rohrboden zu marschieren. Der blau-weisse Bergweg mit seinen langen, steilen Leitern kommt an einigen Stellen ganz schön luftig daher! Mit der Wanderung über den Gätterlipass (1'190m) zurück zum Parkplatz, beendeten wir diesen aussichtsreichen Tagestrip im Herzen der Schweiz. Es war zwar kein 3'000er, dennoch eine vollwertige Tagestour, welche die Bezeichnung Alternative keinesfalls verdient. Hier gibt es noch viele MSL zu entdecken. Ich komme wieder. 

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