Riffelhorn 2927m
Eine Klettertour mit faszinierendem Walliser-Viertausenderambiente im Zermattergneis des Riffelhorns.
Sonntag, 13. August 2016
Nach der gestrigen Besteigung des 4199m hohen Rimpfischhorns war heute eine entspanntere Klettertour auf das Riffelhorn angesagt. Dominik und ich verbrachten die Nacht in Zermatt im Hotel Weisshorn. Somit waren wir bereits am Ausgangsort und mussten diesen Morgen nicht zu früh los.
Die gestrige Tour lag uns noch in den Beinen, obwohl der Wille "zum Reissen" durchaus da war. Dazu trug auch das makellose gute Wetter bei, welches für unser Vorhaben nicht besser sein konnte. Kurz vor 09:00 Uhr befanden wir uns, wie weitere zahlreiche Touristen und Berggänger, in der Gornergratbahn zum gleichnamigen Gart.
Diese aus dem Jahre 1898 stammende, elektrisch betriebene Zahnradbahn ist sicher eines der Highlights Zermatts. Es ist einfach immer wieder erstaunlich wie diese Bahnen erbaut wurden und hinauf auf die Berge führen. Selbst als Schweizer fand ich diese Fahrt im traumhaften Bergambiente von Zermatt faszinierend. Natürlich durfte man bei einer solchen Fahrt nicht auf den Transportpreis achten. Sonst war man hier definitiv am falschen Ort.
Nach gut einer halben Stunde hielt die Bergbahn an der Haltestelle Rotenboden (2815m). Der Blick fiel sofort auf die kleinen Riffelseen und das Riffelhorn. War dieser "Hügel" doch wunderschön eingebettet in das umliegende Monte Rosa Massiv.
Am Riffelhorn befinden sich mehrere Sektoren und entsprechend viele Routen. Wir wählten eine einfache Mehrseillängenroute aus, da mir der rechte grosse Zeh Schmerzen bereitete. Beim gestrigen Abstieg hat sich unter dem Nagel ein zünftiger Bluterguss entwickelt, welcher nun stetig den Nagel wegdrückt und schmerzhaft pochte.
Doch auf die Klettertour wollte ich auf keinen Fall verzichten. Um 10:00 Uhr stiegen wir in die Route Thermometercouloir (4a, 3b, 3b, 3b, 5c, 4a, 4b) ein. Es folgte ein herrliches Klettervergnügen im perfekten, rötlich gefärbten Gneis in einer Umgebung, die immer wieder zum Innehalten und Geniessen einlud. Die Bergwelt hier oben war einfach traumhaft.
Am Berg befanden sich auch einige Bergführer mit Aspiranten, welche hier für grössere Ziele trainierten. Wir traversierten nach dem Ausstieg auf dem Bergrücken nach Osten und seilten bei einer eingerichteten Abseilstelle ab. Am Riffelsee assen wir noch unsere restlichen Vorräte auf und begaben uns langsam in Richtung Riffelberg Station.
Im Restaurant gab es noch ein verdientes Bierchen bevor wir runter nach Zermatt, und von da aus schliesslich mit dem Zug die Heimreise antraten.