Ponte Brolla & Speroni

Klettern an den prominenten Tessiner Klassikern.

"Einfache" Plattenkletterei macht Spass!
"Einfache" Plattenkletterei macht Spass!

Der Einstieg in die diesjährige Sommer-Klettersaison sollte Dominik und mir Ponte Brolla im Tessin bescheren. Der Wetterbericht war prächtig, die Temperaturen T-Shirt- als auch Badekonform und entsprechend gross war unsere Motivation und Vorfreude.

Samstag, 21. Juni 2015

Mit dem VW-Bus nahmen wir die Anfahrt von Basel nach Locarno auf uns. Einen Parkplatz fanden wir direkt unterhalb der Bahnlinie bei Ponte Brolla. Der kurze Anstieg hinauf zu den Felsplatten war schnell hinter uns gebracht. Den heutigen Tag wollten wir gemächlich angehen. Mit der Mehrseillängenroute Primo Salto gewöhnten wir uns langsam wieder an die Tessiner Plattenkletterei.

Am Ende der MSL-Route Primo Salto. Im Hintergrund der tolle Badestrand der Maggia.
Am Ende der MSL-Route Primo Salto. Im Hintergrund der tolle Badestrand der Maggia.

Bereits vor Mittag ertönte vom Badestrand der Maggia laute Partymusik zu uns rüber. Im Rhythmus zur Musik kletterten wir die folgenden Routen:

  • Primo Salto ( 3b, 4c, 4a, 4b, 5a)
  • Pino & Ostro kombiniert (5a, 5a)
  • Mich (5c)
  • Vespa (5b+)

Das Verlangen nach einem Bierchen und einem Schwumm in der Maggia wurde stetig grösser. Blickten wir doch ständig auf die vergnügliche Partybucht unter uns, von welcher noch immer die Musik zu uns rüber tönte.

Blick auf das morgige Ziel: Die Felsrippe Speroni
Blick auf das morgige Ziel: Die Felsrippe Speroni

Gegen 16:00 Uhr stiegen wir schliesslich ab und gesellten uns zu den anderen zahlreichen Strandbesuchern. Nach ein, zwei Bierchen, einem Abtauchen in der Maggia und einem Nickerchen in der Sonne, packten wir unsere Sachen zusammen und fuhren ins Valle Onsernone. Dort hatten wir bereits mehrere Male auf einem geeigneten Parkplatz übernachtet.

Der Apéro ist serviert!
Der Apéro ist serviert!

Nach einem leckeren, selbst gekochten Abendessen musizierten wir noch ein wenig und genossen bei Rotwein das laue Sommerwetter.

Sonntag, 22. Juni 2015

Man glaubt es nicht. Aber es gibt noch freundliche Menschen. Da sitzen wir noch verschlafen mit einer Tasse Kaffee in der Hand auf unseren Campingstühlen vor dem VW-Bus, da fährt eine Frau im roten Fiat herüber und lässt die Autoscheibe runter. Mit den Gedanken war ich gleich bei einer Reklamation, weil wir hier auf diesem Platz übernachtet hatten. Stattdessen streckt sie einen Papiersack mit zwei frischen Gipfeli entgegen. En Gute, so ihr Kommentar.

Besser konnte der Tag nicht beginnen. Unsere Herausforderung heute hiess Speroni. Dies war eine Klettertour mit 13 Seillängen oberhalb des Maggia-Tals in der Nähe von Ponte Brolla. In der Hochsaison ist hier immer viel los, doch heute würden wir fast alleine unterwegs sein.


Einzig im unteren Teil befand sich eine Seilschaft, weshalb wir die ersten Seillängen in der Route Zombi kletterten. Grundsätzlich ist die Route zweigeteilt. Der untere Teil zeichnete sich durch geneigte Platten und notwendiger Reibungskletterei aus. Die oberen Seillängen waren dann im steileren, gut strukturierten Fels zu klettern.

Unsere Speroni-Kombination war die folgende: 5a, 4c, 4c, 4c, 4c, 4c, 4c, 5a+, 5a, 6a, 5b, 5b, 4b

Die Speroni-Route am Eingang des Maggia-Tals bietet aber nicht nur etwas für die Kletterei. Auch tolle Aussichten auf die umliegenden Täler und Flüsse ist diese Tour wert. Der Abstieg erfolgt zu Fuss über einen gut ausgebauten Pfad, welcher unter anderem durch einen alten, faszinierenden Kastanienwald führt.

Ein Klassiker, den Mann und Frau mal gemacht haben muss.

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