Orvin - No limits
Zu Besuch an einem weiteren Sektor der Felsen von Les Prés-d'Orvin.
Donnerstag, 21. März 2019
So wie man die Saison beendet hat, soll man sie wiederbeginnen. Zumindest wenn es Spass gemacht hat. Dies war durchaus der Fall, als Dominik und ich uns das letzte Mal vor dem Wintereinbruch draussen an den Felsen wagten. Dazumal bewegten wir uns im Sektor Nouvelle Nuance in perfektem Felsen in die Vertikale. Die Erwartungen an einen weiteren Besuch in Orvin waren also hoch.
Dieses Mal suchten wir den etwas weiter oben gelegenen Sektor No limits auf. Dazu fuhren wir auf der Passstrasse weiter hoch bis zu einem grossen Wanderparkplatz, kurz nach der angeschriebenen Waldstrasse mit der Aufschrift "Aux Rouges", welche rechts (nördlich) abzweigt.
Dieser folgten wir etwa 25 Minuten bis wir am Ende des Feldweges auf eine grosse Feuerstelle trafen. Es bietet sich auch an, diese Strecke mit einem Mountainbike hinter sich zu bringen. Vor allem auf dem Rückweg könnte man es einfach laufen lassen.
Nun folgten wir dem schmalen Pfad in Richtung Sektor Grande Lame, wo wir anschliessend über einen steilen Weg hinab und über eine teilweise mit Stahlkonstruktion gesicherte Traverse in den Sektor No limits wechselten.
Wir widmeten uns erst dem hinteren Teil des Sektors und bestritten einige einfachere Routen, welche durch Grünzeug allmählich an Attraktivität verlieren. Doch als erste Begehung nach der Winterpause kamen wir trotzdem auf unsere Kosten. Schliesslich hiess eine der Routen ja auch Chrut, da solltest Du eigentlich wissen was dich erwartet.
Nach der Mittagspause wechselten wir in den vorderen Teil des Sektors. Die dortigen, eher kürzeren Routen, zeichneten sich durch hervorragenden und kompakten Fels mit originellen Routenverläufen aus, welche den einen oder anderen coolen Move zuliessen.
Das eigentliche Highlight von No Limits ist aber die herrliche Aussicht auf die liebliche Umgebung bis hin zu den thronenden Bergen der Zentralalpen, deren noch immer üppige Schneepracht in der Frühlingssonne sich spiegelte. Einfach herrlich!
Wir kletterten folgende Routen:
- Lamme fatale 5b
- Déjeuner sur l'herbe 5b
- Chrut 6a+
- Roulette 5b+
- Arbelète 5c
- Déjàgouter 5b+
- X-Large 6a
Auf dem Rückweg statteten wir dann der Cabane und dem Kletterfelsen davor einen Besuch ab. Die kleine Hütte mit Schlafgelegenheit im OG ist wirklich originell. Spartanisch und zur Selbstversorgung, wie sie daherkommt zum Trotz: Eine Soundanlage mit Autoradio und Lautsprechern steht den Besuchern zur Verfügung (Solarbetrieb). Wer nicht Radio hören mag nimmt den USB-Stick mit (Anschlussmöglichkeit)!
Doch auch an alles weitere muss für die Nacht gedacht sein. Es existieren zwar Matten zum schlafen, eine Feuerstelle und Lavabo, das ist es dann auch schon. Essen, Wasser, Gas etc. ist mitzubringen.
Wir entschieden uns zwar nicht hier zu übernachten, doch an der grossen Feuerstelle ein erstes Klöpferbröteln im 2019 zu veranstalten. Auch unsere Hängematten konnten wir gut am Rastplatz aufhängen. Nur ein wenig kalt war es um diese Jahreszeit noch. Doch das ist auch schon das einzige was ich an diesem Klettertag zu bemängeln hatte. Sommer-Sonnen-Kletterer halt.