La Rochette
Ein Besuch am vermutlich schönsten Familienkletterspot des Berner Juras.
Donnerstag, 21. Mai 2020
Alleine wird man an der Felsrippe von La Rochette vermutlich selten sein. Zu schön ist das Panorama in der meist nebelfreien Lage mit Sicht auf die Alpen. Hinzu kommt, dass die gleichnamige SAC-Hütte oberhalb von Malleray per Auto zugänglich ist und der Weg zum Kletterfelsen nur gerade 10 Minuten beträgt.
Die mehrheitlich in den unteren Schwierigkeitsgraden vorhandenen Routen locken vor allem Familien und Einsteiger an. Mit einer Höhe von 10 Metern ist La Rochette ideal für Kinder. Denn es gibt auch gleich mehrere 3er-Routen, an welchen man sich auch als absoluter Anfänger heranwagen kann.
Emilia und Luca waren zwar keine Einsteiger mehr, doch der Schritt vom vierten in den fünften Schwierigkeitsgrad ist schon riesig und oft gibt es nicht genügend 3er- und 4er-Routen zum üben. Hier in La Rochette ist dies anders, die Auswahl ist gross und zudem kann oben überall problemlos ausgestiegen und ggfls. geholfen werden.
Obwohl wir heute am Auffahrtsdonnerstag mit einigen Leuten gerechnet hatten, waren wir schon erstaunt, wie viele Personen den Weg hier hoch gefunden hatten. Klettern scheint immer populärer zu werden… Doch die Leute verteilten sich auf den insgesamt 20 Routen sehr gut und es war ein äusserst angenehmes Klettern.
Wir erfreuten uns an folgenden Routen:
- Androsace 4c
- Bugrane 4c
- Cyclamen 3b
- Ellébore 6a
- Jonquille 5b
- Lis 5b
- Valériane 6a
- Nivéole 5c+
- Primevère 4a
- Trolle 3a
Ein paar Meter abseits des Felsens war man dann sogleich allein unterwegs und konnte die traumhafte Jura-Landschaft geniessen. Noch mehr als das Klettern hat mir das anschliessende "Brötle" gefallen. Es war der perfekte Tag: Eine farbenfrohe Wiese, am Waldrand eine Grillstelle, blauer Himmel, das Zwitschern der Vögel und Brummen der Insekten, eine traumhafte Aussicht und die ganze Familie zusammen.
Bevor wir zurück nach Hause fuhren, besuchten wir den Turm von Moron (Tour de Moron), welcher auf der anderen Seite von Malleray auf dem gleichnamigen Berg steht. Er wurde vom Architekten Mario Botta entworfen. Das Projekt wurde zur Förderung des Maurerberufs und zur Einführung von Lehrlingen in die Steinmetzarbeit lanciert. Insgesamt arbeiteten etwa 700 Lehrlinge am Bau mit, die Bauzeit dauerte rund vier Jahre.
Wiederum bot sich uns hier eine traumhafte Rundumaussicht. Auf dem Weg hinunter nach Malleray, machten wir abermals einen Stopp und schauten uns den Kletterspot "Rocher de la Paix" an, ein unscheinbarer, kleiner Spott mitten im Wald mit neun gebohrten Routen. Gleich neben dem Parkplatz des Ausgangortes befindet sich ein sehr hübscher Picknickplatz, wo es sich anbietet mit dem VW-Bus zu übernachten. Mit diesem Fokus ist dieser Spot evtl. doch mal einen Familienausflug wert.