Hochthronsteig (1973m)
Im offiziellen Flyer steht: „Der Hochthronsteig, der durch die steile, 400 Meter hohe Ostwand des Berchtesgadener Hochthrons führt, ist ein moderner, schwieriger Sportklettersteig mit homogener Schwierigkeitsverteilung (keine Gehpassagen). Er verläuft grösstenteils in dem Klettersteigschwierigkeitsgrad C/D. Für Ungeübte nicht geeignet!“.
Den Erläuterungen muss ich nach meinen Einschätzungen jedoch widersprechen. So ist die Kategorieneinstufung mit C/D masslos übertrieben (max. C) und die erwähnte Homogenität liegt wohl eher bei B/C. Zudem sind die teilweise zu oft gesetzten Bügel bereits für Kinder gut zu begehen. Und ja, es gibt durchaus Gehpassagen (T4, T5). ABER: Der Klettersteig lohnt sich trotzdem! Die Aussicht, die durchwegs vorbildliche Absicherung und ein spannender Abstieg durch das Mittagsloch machen eine Begehung sehr lohnend!
Eine Beschreibung des Hochthronsteiges und weitere tolle Klettersteigtouren findest Du online im Bergzeit Magazin!
Hier ein Link zu fünf weiteren Top-Klettersteigen in Bayern > Bayerns Top Fünf
Samstag, 20. Juli 2013
Mit Bernd plante ich seit drei Jahren eine Klettersteigtour, doch immer wieder kam etwas dazwischen. Doch heute klappte es! Bereits um 05:00 Uhr holte ich ihn zu Hause ab und wir fuhren gemeinsam nach Ettenberg nahe bei Marktschellenberg im Berchtesgadener Land.
Hier parkierten wir das Auto auf dem Wanderparkplatz, und weil dieser nicht Klettersteigparkplatz hiess, mussten wir natürlich auch erst mal Wandern :-) Hoch ging es zum Scheibenkaser, eine kleine Alm am Fusse der Felswand.
Bald erreichten wir den Anseilplatz und bereiteten uns auf die Kletterei vor. Bereits schien die Sonne auf die Wand und presste uns den Schweiss aus den Poren. Zum Glück waren wir früh unterwegs, denn an einem Sommernachmittag kann es hier vor lauter Hitze ganz schön ungemütlich werden.
Der Klettersteig war wie eingehend erläutert top ausgebaut und lies keine Wünsche offen. Oft waren fast zu viele Hilfsmittel eingebaut – für eine Genusstour aber umso schöner.
Bereits um 08:40 Uhr erreichten wir den Ausstieg und um 09:00 Uhr tranken wir im Stöhrhaus unser erstes Radler. Hier machten uns ein paar Klettersteigkameraden auf die Abstiegsroute via das Mittagsloch aufmerksam. Gespannt hörten wir den beiden zu und entschlossen uns ebenfalls für diese Variante.
Einzig ein (abschreckendes) Schild macht auf das Loch, in welchem eine Leiter hinausschaut aufmerksam. Sachte stiegen wir hinunter ins Dunkle; hatten wir doch keine Stirnlampen dabei…
Doch schon von weitem konnten wir die Sonnenstrahlen, welche durch das Mittagsloch eintraten, erkennen. Sie wiesen uns den Weg durch die feuchte, teilweise mit Tropfsteinen versehene Höhle.
Diese Abstiegsroute war für mich das Highlight des Tages, wenn sie auch die vollste Kondition erforderte. Das Warnschild beim Einstieg hat nicht gelogen: Schwindelfreiheit, Trittsicherheit sowie Bergerfahrung waren hier notwendig.
Auf unserem Rundweg passierten wir wenig später wieder den Scheibenkaser, ehe wir über einen direkteren, nicht markierten Wanderpfad nach Ettenberg abstiegen. Eine coole Tour an einem heissen Sommertag! Danke Bernd, gerne wieder!
Topo und weitere Informationen
Alle Informationen rund um den Klettersteig sind dem offiziellen Flyer zu entnehmen.