Galtigentürme und Pilatus-Ostwand
Wunderbare Herbst-Klettertour auf den Pilatus mit Dude Dominik - 15.10.2011
Einmal mehr sagte der Wetterbericht herrliches Herbstwetter für das kommende Wochenende voraus. Grund also, etwas zu unternehmen. Die Idee kam schnell: Es sollte wieder einmal auf den Esel des Pilatus gehen. Doch dieses Mal mit Seil und Exen über die Galtigentürme durch die Ostwand zum Gipfel.
Mit der Zahnradbahn fuhren wir von Alpnachstad hinauf zur Ämsigenalp, welche bereits oberhalb der dicken Nebeldecke lag. Und auch die Sonne blendete uns dort ziemlich stark. Nachdem Jacke und Faserpelz schnell ausgezogen und im Rucksack verstaut waren, ging es hinauf zur Mattalp (1601m).
Hier stiegen wir voller Enthusiasmus in eine Route, welche wir für das „Wichtelfraueli“ hielten, ein. Nach drei Seillängen war jedoch Schluss, und wir landeten auf dem Grasband, welches um die Mattalpplatte herumführte.
Diese stiegen wir wieder ab und landeten schliesslich beim richtigen Einstiegspunkt des „Wichtelfrauelis“. Über fünf Seillängen im 4. Grad stiegen wir über die Mattalpplatte zum Einstieg des ersten der vier Galtigentürme.
Die drei ersten Türme waren im einfachen 3. Grad, jedoch nicht minder schön. Immer wieder stoppten wir bei den Ständen, um auf das Nebelmeer und die umliegenden Gipfel zu schauen. In der „Überschlagstechnik“ kletterten wir voran.
Bald erreichten wir den letzten, jedoch markantesten Turm der Serie. Hier führte die Route im 4. Grad ausgesetzter und luftiger hinauf. Auch diese Herausforderung meisterten wir problemlos. Die komplette Strecke (ca. 20 Seillängen mit 40m Seil) war top ausgebaut und abgesichert (für künftige Begehungen: 8 Exen, ein paar Schlingen und ein 40m Seil reichen völlig!).
Noch waren wir nicht ganz oben. In weiteren 10 Minuten traversierten wir zur Ostwand des Pilatus und stiegen bei der Militärüberbauung in den steilen Steig (T5, blaue Markierung) ein. Der Aufstieg ging schneller als von den Galtigentürmen zu erdenken war. Nach dem Eintrag im Gipfelbuch kurz unter dem Ausstieg bei der Panoramaplattform, waren wir auch schon oben angekommen und erfreuten uns an den Ahs und Ohs der Touristen. Unter dem Vorsatz „Konsequent bis zum Schluss“ kletterten wir auch noch über die letzten drei Meter über die Mauer oberhalb des Wanderwegs, was uns Begeisterung und Kopfschütteln der Touris gleichermassen einbrachte.
Für einmal konnten wir den Berggipfel bei Weissbier im Liegestuhl geniessen. Eine Seilbahn – in unserem Fall die Zahnradbahn – hatte also auch ihre Vorteile :-) Runter ging es dann mit der Bahn – wer will schon früh im Schatten absteigen, wenn oben noch die Sonne scheint?