Col de la Schlucht
Griffige Seillängen am herrlichen Elsässischen Granit.
Samstag, 09. August 2014
Die unsichere Wetterlage brachten Dominik und mich dazu, dem benachbarten Elsass einen Besuch abzustatten. Die Region sollte von den sonst gemeldeten, gewittrigen Niederschlägen verschont bleiben.
Die liebliche Gegend hatten wir vor ein paar Monaten bei einem Kletterausflug nach Gueberschwihr bereits begutachten können. Heute sollte es auf den Col de la Schlucht gehen; genauer gesagt zu der Martinswand und seine Felsen aus Granit.
Über Colmar, vorbei an Münster, wo der bekannte stinkende Käse herkommt, auf die lange Passstrasse hinauf auf den Col de la Schlucht. Der von Wanderern und Velofahrern viel besuchte Ort hat mit seinen Felswänden auch für Kletterer etwas zu bieten. In drei Sektoren (Petit Cervin, Martinswand, Strassburger) kann dort geklettert werden.
Aus dem Kletterführer Plasir Jura von Filidor: "Durch die exponierte Lage auf 1200m, hoch über der Rheinebene, herrscht hier oft ein raues Klima, und nicht selten bläst ein starker Wind über die Hochebene. Die Tatsache, dass viele Routen mindestens zwei Seillängen aufweisen, verleiht dem Klettergebiet noch einen zusätzlichen Hauch alpiner Ambiance. Die Felsen der Martinswand schauen auf eine lange Tradition zurück; schon früh wurde hier für die grossen Alpentouren trainiert und die exzellenten Granitfelsen mit Rissen, Platten und feingriffigen Wandklettereien eigenen sich auch bestens dazu."
Wir stellten unser Auto nach dem Pass auf dem Parkplatz neben dem Wegweiser „Les Trois Fours“ ab und gelangten auf dem Wanderweg in Richtung Hohneck in 10 Minuten zu den Felsen. Folgende Routen begingen wir:
Am Petit Cervin:
- La Normale 4a (4a, 3c, 3b, 4a)
Am Strassburger:
- La Bastille 5b
- La Blandinette 5b
- Strasbourgeoise directe 5b+
- L’entremets 5b
Was uns auffiel war die strenge Bewertung der Routen. Eine 5b hatte es schon ganz schön in sich ;-) Doch dafür hat es eine tolle Auswahl. Es gibt hier noch viel zu Klettern; wir kommen wieder!