Brunnenstock

Flotte Tagestour auf den Brunnenstock (UR), welche auf der SE-Flanke kurz unterhalb des Gipfels endete.

Der Brunnenstock (3'210m) mit seinem immer kleiner werdenden Firnfeld.
Der Brunnenstock (3'210m) mit seinem immer kleiner werdenden Firnfeld.

Sonntag, 06. September 2020

Als Akklimatisierungstour für höhergelegene Ziele in der darauffolgenden Woche, entschieden Dominik und ich, an diesem Sonntag dem Brunnenstock oberhalb des Chelenalptals einen Besuch abzustatten.

Mit seinen 3'210m Meter war er einfach vom Parkplatz des Göscheneralpsees als Tagestour zu erreichen. Mit den 1'500 Meter hoch und wieder runter, sollten auch nochmals die Beine ein wenig trainiert werden.

Unterwegs mit leichtem Gepäck.
Unterwegs mit leichtem Gepäck.

Dominik und ich trafen uns in Erstfeld. Gemeinsam ging es weiter bis zum Ende der Strasse am Göscheneralpsee. Auf dem grossen gebührenpflichtigen Parkplatz stellen wir das Auto hin. Dann folgten wir zügig dem Wanderweg hoch zur Berseehütte des SAC Angensteins.

Die Berseehütte des SAC Angensteins.
Die Berseehütte des SAC Angensteins.

Ein Kaffee mit viel Zucker stärkte uns vor dem Weitermarsch auf dem blauweiss markierten Bergwanderweg in Richtung der Chelenalphütte. Wir waren umgeben von feuchtem Nebel und hatten kaum Sicht auf die umliegende Berglandschaft.

Bei "Hinter Mur" verliessen wir den Wanderweg.
Bei "Hinter Mur" verliessen wir den Wanderweg.

Dies änderte sich, als wir "Vorder Mur" erreichten und sich der Nebel allmählich lichtete. Wir blickten auf die faszinierende Steinlandschaft, die vom Gletscher glatt geriebenen Granitfelsen und die zahlreichen umliegenden Felszacken. Hier fanden wir die Einsamkeit, welche wir auf den letzten Touren vermisst hatten.

Faszinierende Steinlandschaft.
Faszinierende Steinlandschaft.

Bei "Hinter Mur" verliessen wir den Bergweg und folgten auf der alten Moräne nordwärts hoch bis zum Pt. 2909. Von der Begehung des Südgrates sahen wir ab. Die ganze Sache sah sehr brüchig aus und wir waren unsicher, ob wir den Gipfelaufschwung ohne Seil und Sicherungsmaterial hinbekommen würden. So nahmen wir die Skiroute und schritten mit den Steigeisen und dem Pickel in der Hand voran.

Auf dem Brunnenfirn
Auf dem Brunnenfirn

Auch hier ist der Gletscher sehr zurück gegangen. Er reichte nicht einmal mehr hoch zur östlichen Lücke des Ostgrades. Mit "ach und Krach" kletterten wir den wirklich, wirklich brüchigen Fels hinauf bis auf den Ostgrad. Dort entschieden wir, die letzten Meter bis zum Gipfel nicht mehr weiterzugehen.

Die Steilstufe hoch auf den Ostgrad ist ganz schön brüchig!
Die Steilstufe hoch auf den Ostgrad ist ganz schön brüchig!

Wir hatten weder Helm, Seil noch Sicherungsmaterial mit dabei und schätzten den Gipfelaufschwung unter diesen Verhältnissen als zu gefährlich ein. Hätten wir die Sachen dabeigehabt, wäre der Gipfelerfolg unser gewesen. Ärgerlich, aber die richtige Entscheidung.

Den Abstieg und den Rückweg bestritten wir auf der Aufstiegsroute. Das Wetter zog zu und wir erreichten bei Nieselregen die Hütte, wo es vor dem Abstieg zum Göscheralpsee noch eine willkommene Rösti mit Spiegeleiern gab.

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